Fotos 2011: Fünf Jahre Irak-Krieg - wie es den Menschen heute geht
Vor fünf Jahren sind die USA in den Irak einmarschiert. Ein Ende des Krieges ist noch nicht in Sicht. Die Lage vieler Menschen im Land ist noch immer katastrophal. Wir haben Fakten zum Zustand im Irak zusammengestellt.
Die Organisation amnesty international bezeichnet die Menschenrechtslage im Irak als "desaströs". Der Irak sei weiterhin eines der gefährlichsten Länder der Welt. Jeden Tag würden hunderte Menschen getötet.
Vier von zehn Irakern berichten, es habe in den vergangenen sechs Monaten Selbstmordattentate, Straßenkämpfe, Entführung oder andere Gewalt in ihrem Wohngebiet gegeben.
Laut amnesty international sitzen zur Zeit mehr als 60.000 Menschen in irakischer oder US-Haft, viele von ihnen ohne Anklage oder Prozess.
Experten gehen davon aus, dass der Krieg im Irak noch einige Jahre dauern wird. Eric Rosenbach, Leiter des Zentrums für Internationale Beziehungen an Harvards Kennedy School, geht von mindestens vier Jahren aus.
Vier von zehn Irakern leben von weniger als einem Dollar pro Tag.
Wie es im Irak weitergeht, wird sich wohl erst mit der US-Präsidentschaftswahl entscheiden. Die demokratischen Präsidentschaftsbewerber haben angekündigt, bei einem Wahlsieg für einen raschen Abzug der US-Truppen zu sorgen. Hillary Clinton hat angekündigt, innerhalb der ersten 60 Tage ihrer Amtszeit einen ernsthaften Truppenabzug einzuleiten. Barack Obama hat einen Zeitraum von 16 Monaten genannt. Experten zweifeln jedoch an der Umsetzbarkeit dieser Pläne.
Zum ersten Mal seit zwei Jahren sieht eine Mehrheit der Iraker (55 Prozent) ihre Lage wieder positiv. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Fernsehsender ARD, ABC, BBC und NHK zum fünften Jahrestag des US-Einmarschs im Irak.
Die Zahl der irakischen Asylgesuche in der EU hat sich im vergangenen Jahr auf 38.286 verdoppelt. Die Iraker sind damit die größte Flüchtlingsgruppe in Europa.