EU-Außengrenzen Ceuta beweist: Das Elend ist aktuell

Meinung · Die Corona-Pandemie hat Migrationsthemen fast völlig verdrängt. Das griechische Flüchtlingscamp Moria musste brennen, um im Herbst mal in die Schlagzeilen zu kommen. Die Situation in Ceuta jetzt zeigt einmal mehr, wie viel Druck noch auf dem Kessel ist.

 Dienstag in Ceuta: Ein Mann liegt am Strand, während das spanische Militär schon angerückt ist.

Dienstag in Ceuta: Ein Mann liegt am Strand, während das spanische Militär schon angerückt ist.

Foto: AP/Javier Fergo

Die Schlagzeilen kehren wieder, die Probleme sind die gleichen: „Migranten durchbrechen EU-Außengrenze“, „Ansturm auf Melilla“, „Chaotische Szenen“, „Überfüllte Auffanglager“. Die Wut, geboren aus Hilflosigkeit und Überforderung, entlädt sich auch in der Wortwahl im Internet. Die AfD inszeniert sich als einzig wahre Retterin gegen die „unkontrollierte Zuwanderung“, Grünen-Politiker empören sich über die „Scheinheiligkeit Europas“ in der Flüchtlingspolitik, und irgendwo dazwischen halten sich die Regierenden vor allem zurück, wie schon eine ganze Weile.