Fotos 2011: Ratko Mladic - 15 Jahre auf der Flucht
Ratko Mladic, der als Schlächter von Srebrenica grausame Berühmtheit erlangt hat, ist gefasst worden.
Der vom Internationalen Strafgerichtshof gesuchte Mladic ist nach jahrelanger Suche aufgespürt worden. Ihm werden Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Kriegs (1992-1995) vorgeworfen.
Mladic war nach der Festnahme von Radovan Karadžic, dem ehemaligen Anführer der bosnischen Serben, der am meisten gesuchte Kriegsverbrecher auf dem Balkan.
Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag bestätigte die Berichte der serbischen Medien zunächst nicht.
Ratko Mladic werden unter anderem Völkermord und Beteiligung am Völkermord in zwei Fällen vorgeworfen, darunter wegen des Massakers in Srebrenica. Ferner: sieben Fälle von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darunter Verfolgung aus politischen und religiösen Gründen, Mord und Deportation und sechs Verstöße gegen Vereinbarungen in Kriegsfällen, darunter Mord, Grausamkeit, Angriffe gegen Zivilpersonen und Geiselnahme.
Ratko Mladic auf einem Archivbild mit seinen Leibwächtern.
Ratko Mladic arbeitete eng mit dem Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic (l.), zusammen, der ebenfalls als Kriegsverbrecher und wegen Völkermordes gesucht wird.
Ratko Mladic (l.) und Radovan Karadzic bildeten das Zweigespann der serbischen Aggression in Bosnien-Herzegowina.
Die serbische Regierung steht unter wachsendem Druck, Mladic aufzuspüren und an das UN-Tribunal in Den Haag zu überstellen.
Die Europäische Union hat Belgrad mit dem Abbruch der Gespräche über engere Beziehungen gedroht, sollte der Ex-General nicht bis Ende Februar 2006 gefasst sein.
Mladic kam am 12. März 1943 in dem Bergdorf Treskavica südlich von Sarajevo zur Welt, einer Hochburg der serbischen Nationalisten. Seine Eltern schlossen sich im Kampf gegen die deutschen Besatzungstruppen den Partisanen des jugoslawischen Staatschefs Josip Broz Tito an. Bereits mit 15 Jahren beendet Mladic seine Ausbildung an der Militärschule Zemun nahe Belgrad und begann eine steilen Aufstieg bei den Streitkräften.
Im Januar 1991 wurde er stellvertretender Befehlshaber eines Armeekorps in der überwiegend albanisch besiedelten und zu Serbien gehörenden Provinz Kosovo. Er erwarb sich einen Ruf als intelligenter, durchsetzungsfähiger, instinktsicherer, aber auch skrupelloser Offizier und wurde im April 1992 zum General befördert.
Wenig später begann der Bürgerkrieg zwischen bosnischen Serben, Kroaten und Muslimen, Mladic wurde Befehlshaber der bosnisch-serbischen Verbände. Binnen kurzer Zeit eroberten seine Truppen rund 70 Prozent des Territoriums der Teilrepublik.
Immer noch bewundern Anhänger der ultra-nationalistischen Serben-Partei Mladic.
Ein Plakat zeigt ein Foto des Ex-Generals und berichtet im Text über "Die Wahrheit über Srebrenica".
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