Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes

Herdenimmunität Die Aktiven sind beim Impfen das Problem, nicht die Älteren

Analyse | Düsseldorf · Die Impfung der jüngeren und mittleren Altersgruppen ist vordringlich, um eine gefährliche vierte Welle zu verhindern. Doch ausgerechnet hier gibt es Defizite, eine Herdenimmunität schwer zu erreichen. Das RKI hat nun ein realistischeres Szenario entwickelt.

 Ein Kinder- und Jugendarzt impft eine junge Frau mit dem Corona-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer.

Ein Kinder- und Jugendarzt impft eine junge Frau mit dem Corona-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Bis jetzt hat es das Coronavirus durch seine Mutationen noch jedes Mal geschafft, das Ende der Pandemie hinauszuzögern. Schon am Anfang der Krankheitswelle machten sich die Experten Gedanken darum, wie viele Menschen der Bevölkerung gegen den Erreger immun sein müssten, um die Verbreitung zu stoppen. Das Konzept der Herdenimmunität wurde in der Öffentlichkeit breit bekannt. Danach legten die Epidemiologen aufgrund einer einfachen Formel eine Zielmarke fest. Denn die Herdenimmunität lässt sich ausschließlich aus einem Wert, der Basis-Reproduktionszahl, berechnen. Beim ursprünglichen Erreger aus dem chinesischen Wuhan gingen die Wissenschaftler davon aus, dass Infizierte ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen in der Regel drei weitere Personen anstecken. Wenn davon zwei durch Impfung oder Genesung immun sind, ist das exponentielle Wachstum der Ansteckungen gestoppt. Denn dann wird das Virus nur an eine andere Person weitergegeben, die Verbreitung läuft langsam aus, etwa wenn auch die nicht immer angesteckt wird. Für die Herdenimmunität ergibt sich daraus der Wert 67 Prozent. Weil Kontakte, Viruslast und Immunreaktionen unterschiedlich sind, empfahlen das Robert-Koch-Institut (RKI) und andere Stellen eine Impfquote von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung.