Seit mehr als 20 Jahren sind Helma und Gerd Bruckhoff aus der Feldmark allmorgendlich in der Aue unterwegs. Zum einen tun sie das, um fit zu bleiben und sich bei einem strammen Spaziergang körperlich zu ertüchtigen. Dabei gehen sie auch immer wieder in die Knie, um achtlos weggeworfene Tüten, Zigarettenschachteln, Pappbecher, Hamburger-Verpackungen, Trinkflaschen und ähnlichen Unrat aufzusammeln. Gerade jetzt, wo es kälter und dunkler wird, findet das Ehepaar bei seinen sechs Kilometer „Plogging“-Runden – so nennt man in Schweden das Sammeln von Müll beim Walken (siehe Infobox) – verstärkt Eukalyptusbonbon-Papier. „Die können nicht von jungen Leuten sein, die lutschen so was nicht“, ist der ehemalige Diplom-Ingenieur überzeugt, der mit seiner Familie 1964 von Mülheim an der Ruhr in die Feldmark gezogen ist, wo er und seine Frau tagtäglich aus ihrem Wohnzimmer-Panoramafenster den Blick in die Aue genießen.