Hat die Post womöglich den Brief verschlampt? Oder die Stadt Viersen ihn vielleicht gar nicht erst verschickt? Die Viersenerin Marlene Mesterom fragt sich seit Tagen, wo denn bloß ihre Briefwahlunterlagen geblieben sind. „Am 1. September haben mein Mann und ich Briefwahl beantragt“, sagt die 73-Jährige. Als bis zum Wahlsonntag keine Unterlagen im Briefkasten waren, ging das Paar notgedrungen ins Wahllokal, um dort seine Stimmen abzugeben – durfte aber nicht. „Wir sind es beide gewohnt, wählen zu gehen, diesmal hat man uns nicht die Gelegenheit gegeben“, sagt Mesterom und ergänzt: „Ich bin um meine Stimme betrogen worden.“ Aus der Nachbarschaft habe sie gehört, dass auch dort Unterlagen nicht ankamen.