Erntehelfer im Rhein-Kreis Neuss Knochenjob bei Wind und Wetter

Neuss · Immer wieder gibt es Kritik am Umgang mit Erntehelfern in Bezug auf Lohn, Unterkunft und Co. Doch Landwirte, die sie beschäftigen, sehen ihren Berufsstand ins falsche Licht gerückt. Ein Besuch.

 Die Erntehelfer auf dem Hexhof sind acht Stunden täglich im Einsatz. Einen Tag pro Woche haben sie frei.

Die Erntehelfer auf dem Hexhof sind acht Stunden täglich im Einsatz. Einen Tag pro Woche haben sie frei.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Ein kalter Wind fegt über das mit Pfützen gespickte, rund ein Hektar große Feld. Neben Regentropfen, die auf die schwarzen Plastikfolien prasseln, sind Motorengeräusche von Autos zu hören, die über die in Sichtweite liegende A57 fahren. Auf dem Feld steht Nelu. Der 38-Jährige lugt unter seiner großen Kapuze hervor und lächelt. Die schwierigen Witterungsverhältnisse scheinen ihm und auch seiner Frau Florina, die einige Meter entfernt arbeitet, nichts anzuhaben. Seit Jahren reist das rumänische Ehepaar nach Deutschland, um entweder Spargel zu stechen oder Erdbeeren zu ernten. „Eigentlich bin ich Elektriker, aber in Rumänien gibt es nicht viele Jobs. Wir sind froh, hier arbeiten zu können, auch damit wir unser elfjähriges Kind ernähren können“, sagt Nelu in einem Mix aus Deutsch und Englisch.