Haushaltsentwurf 2022 für Neukirchen-Vluyn Steueranhebung als letztes Mittel

Neukirchen-Vluyn · Die finanzielle Lage Neukirchen-Vluyns bleibt angespannt. Der Haushaltsentwurf 2022 weist ein Defizit von 3,5 Millionen Euro auf. Die geplanten Einsparungen werden verfehlt.

 Das Neukirchen-Vluyner Rathaus.

Das Neukirchen-Vluyner Rathaus.

Foto: Krebs, Andreas (kan)

Geht es um den städtischen Haushalt, ist für viele Bürger alles in Ordnung, solange wie die Steuern stabil bleiben. Vor allem die Grundsteuer B, die Hauseigentümer und indirekt auch Mieter betrifft, steht im Mittelpunkt des Interesses. Umso mehr heißt es in Neukirchen-Vluyn aufhorchen, denn im Zuge der anstehenden Haushaltsberatungen wird vielleicht eine Steuererhöhung Thema sein. Kämmerin Margit Ciesielski hat im Rat einen Haushaltsentwurf 2022 eingebracht, der ein Defizit von 3,54 Millionen Euro aufweist – dies allerdings unter Isolierung der Corona-Kosten – mit diesen betrüge das Haushaltsloch sogar 5,3 Millionen Euro. Und: Erstmals seit Aufstellung des Haushaltssicherungskonzepts vor sieben Jahren werden geplante Sparziele verfehlt und müssen in größerem Umfang kompensiert werden. Ziel des Konzepts ist die „schwarze Null“ spätestens 2024. Insgesamt 525.000 Euro sollten auf dem Weg dahin 2022 eingespart werden. Das wird nicht klappen. Ein Ausgleich sei umso wichtiger, als das Eigenkapital der Stadt Jahr um Jahr schwinde. Bei knapp 60 Millionen Euro lag es im Jahr 2016, 2022 soll es noch bei 42,4 Millionen betragen. Eine weitere Reduzierung bringe die Stadt an die Schwelle einer erneuten Haushaltssicherung, warnte die Kämmerin.