Jahresrückblick Leichlingen 2020 – das Jahr in Bildern
Innenstadtentwicklung: Da liegen sie nun, die Reste des Kaufparks – die für das Ende des Supermarkts an der Neukirchener Straße und den Anfang des zentralen Projekts der Innenstadtentwicklung stehen. Ende September wurde mit dem Abriss des Gebäudes begonnen, in dem zuletzt ein Fitnessstudio und das Sozialkaufhaus Globolus untergebracht waren; das Foto zeigt den Baustellenzustand Mitte Dezember. Unter der Leitung der Investoren und Architekten des Leichlinger Büros Pässler, Sundermann und Partner sollen ab Frühjahr auf dem Areal fünf Mehrfamilien-, Arzt- und Bürohäuser und ein Edeka-Supermarkt mit Tiefgarage entstehen; im Sommer 2023 soll alles fertig sein. Bis Ende 2021 dürfte die Henley-Brücke erneuert sein.
Wahl: Zwar musste Frank Steffes (hier mit seiner Frau Petra Jacobs) schon bei der vergangenen Kommunalwahl im Mai 2014 in die Stichwahl. Doch ob der SPD-Politiker damit gerechnet hatte, dass er das gleiche Spiel sechs Jahre später wieder durchmachen würde? Der alte und neue Bürgermeister erlebte bei seiner Wiederwahl einen regelrechten Stichwahl-Krimi, der sich Ende September beinahe minütlich änderte. Mal lag der gebürtige Burscheider vorn, dann sein Herausforderer von der CDU, Maurice Winter. „Ich habe schon viele Wahlkämpfe erlebt. Aber das war neben dem Kinderkriegen das Spannendste, was ich je erlebt habe“, gestand Steffes, noch bevor das Ergebnis bekannt wurde. Mit einem klitzekleinen Vorsprung – genauer gesagt 82 Stimmen – entschied Steffes die Wahl gegen 20.15 Uhr dann für sich; 50,3 Prozent der Stimmen fielen auf ihn, 49,7 Prozent auf Winter. Knapp 46 Prozent hatte der SPD-Mann beim ersten Wahlgang bekommen, knapp 40 Maurice Winter. Die CDU zählt nun elf Sitze im Rat, Steffes’ Partei zehn; die Grünen als drittstärkste kommen auf fünf. Dass es am Abend noch mal so richtig nervenaufreibend wurde, lag an den Briefwählern: Erst zu allerletzt wurden die Briefwahlbezirke Martin-Buber-Schule und Städtischer Bauhof ausgezählt. Von rund 23.600 wahlberechtigten Leichlingern wurden 11.950 Stimmen als gültig gezählt. Die Wahlbeteiligung lag mit 51,1 Prozent auf einem hohen Niveau.
Corona: „2020 war so viel mehr als nur Corona“, resümierte Bürgermeister Frank Steffes vor wenigen Wochen bei der Sitzung zum Jahresrück- und Ausblick der Stadt. Und dennoch prägte die Ausbreitung des Virus auch die Blütenstadt. Blieb sie zu Beginn des Jahres noch weitgehend verschont, führten im Spätherbst die Meldungen der vielen Infektionen im Altenheim Hasensprungmühle und dem Diakoniewerk Pilgerheim Weltersbach zu Sorgen. Dennoch versuchten die Leichlinger, so optimistisch wie möglich gegen die Pandemie anzugehen. Önder Balkaya (Integrationsrat) organisierte etwa eine Videokonferenz für alle Bürger, der Schulverein der Grundschule Büscherhof sponserte 250 Decken für Kinder in den belüfteten Klassenzimmern.
Abschied: Zwei Männer, die fehlen: Im September starb Rolf Ischerland im Alter von 73 Jahren. Der begeisterte Karnevalist war von 2004 bis 2014 Ratsmitglied, erster stellvertretender Bürgermeister und zeitweise CDU-Fraktionsvorsitzender, außerdem engagierte er sich in der Wirtschaft. Kurz vor seinem 79. Geburtstag starb im Dezember Hans Gonska (Foto). Er prägte die politische Energie der Stadt ebenso entschieden mit wie Ischerland in verschiedenen Rollen: als stellvertretender Bürgermeister, als Fraktionsvorsitzender der SPD und als Ratsmitglied, um nur wenige seiner Aufgaben zu nennen. Leichlingen trauere um einen großen Kommunalpolitiker, würdigte FDP-Chef Lothar Esser den einstigen politischen Konrahenten. „Seine Durchsetzungskraft war herausragend.“
Anbindung: 100 Kilometer Kabel für rund 400 Häuser allein in Witzhelden-Mitte: Dank des Glasfaserausbaus in diesem Jahr ist schnelles Internet nun auch im Höhendorf angekommen. Neun Monate Arbeit lagen hinter den Technikern der German Fiber Solution, als das „Lichterfest“ im September seinen Startschuss in einem Verteilerkasten neben der Grundschule in Flamerscheid fand. „Mit der Inbetriebnahme des Glasfasernetzes sind wir im nationalen Vergleich nun ganz vorne mit dabei“, betonte Bürgermeister Frank Steffes. „Während viele Kommunen noch ganz am Anfang stehen, haben wir in Leichlingen schon Bürgerinnen und Bürger, die am Gigabit-Zeitalter teilhaben können.“ Orte in der Größe Witzheldens seien heute überwiegend noch über die alte Kupfertechnologie DSL ans Internet angeschlossen; dieses käme aber irgendwann an seine technische Leistungsgrenze. Die Kabelverlegung laufe in den umliegenden Ortsteilen weiter. Für die nächsten zwei bis drei Jahre sei die Versorgung für nahezu alle Adressen der Blütenstadt angedacht.
Comeback: Feiert das Diepental in 2021 endlich sein Comeback? Schon im Juni entschied der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, dass das Naherholungsgebiet an der Talsperre dank eines Bebauungs- und der Änderung des Flächennutzungsplans zu altem Glanz zurückfinden könnte. Das Architekturbüro Rotterdam Dakowski arbeitet die visuelle Neuerscheinung für das alte Restaurant „Haus Diepental“ aus, das sich in ein Hotel mit Gasthaus verwandelt. Die Wasserflächen des Murbachs sollen außerdem renaturiert werden.