Schmuggel, Fälschungen, Schwarzarbeit Zoll in Köln: Das wurde alles geschmuggelt
Das Hauptzollamt Köln hat seine Jahresbilanz 2013 präsentiert und hatte einige auffällige Funstücke im Gepäck. Darunter drei nachgemachte Champions-League-Pokale und eine Weltmeister-Trophäe."Nur die Uefa oder die Fifa dürfen als Rechteinhaber Repliken herstellen. Das machen sie auch, aber eben nicht in Originalgröße", sagt Franz Suchy, Leiter des Zollamts am Flughafen Köln Bonn.
Die etwa 70 bis 80 Euro teuren Pokale kommen aus China - aus welcher Stadt der Besteller kam, ließ sich spontan nicht herausfinden und spornte Zöllner und Journalisten zu Spekulationen an: Aus Düsseldorf, Gladbach oder vielleicht doch aus Köln?
Das Original wiegt gut sechs Kilogramm, davon sind fast fünf Kilogramm Gold - die billige Kopie ist zwar auch schwer, aber keineswegs goldig.
Die Schuhe aus Schlangenleder haben 13.000 Euro gekostet - legal macht es sie das noch nicht.
Die Cowboy-Stiefel sind nicht so hochwertig verarbeitet.
Bei den Stiefeln spürt man die Schuppen, die Handtasche ist glatt verarbeitet.
Schlangengürtel mit passendem Kopf.
Auch Schnitzereien aus Elfenbein finden die Zöllner immer wieder.
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Die meisten Produktfälschungen kommen aus China.
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Vermeintlich wertvolle Uhren als Statussymbol. Auf den Schildern stehen die Preise für die Originale.
Auch die Kopfhörer sind nicht echt...
...sie waren als Billig-Radios deklariert und umverpackt.
Die gefälschte Bohrmaschine hat noch nicht einmal einen deutschen Stecker.
Tausende unechte Nike-Sneaker haben die Zöllner abgefangen. "Hochpreisige Turnschuhe stehen hoch im Kurs", sagt Suchy. Dabei werden die Fälschungen nicht mehr auffallend billig für 15 oder 20 Euro angeboten, sondern auf angeblichen Outlet-Homepages für etwa 70 Prozent des Originalpreises. "Dass die Schuhe aus China kommen, ist so kaum ersichtlich."
Hier werden zusätzlich die Markenrechte von " Angry Birds" verletzt.
Rund zwei Millionen Zollabfertigungen führte der Kölner Flughafen-Zoll 2013 durch. 1,66 Milliarden Euro wurden eingenommen.
Drogenschmuggler sind immer wieder sehr kreativ: Hier zeigt Kai Wilkens Tarotkarten, in denen Kokain versteckt war.
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In der Plateausohle steckte ebenfalls Kokain. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 26,5 Kilogramm Kokain und rund 9 kg Heroin, etwas mehr als 13 kg Haschisch und gut 227 kg Marihuana, gut 38 kg Amphetamine und 1885 kg Khat, Spice und andere Drogen beschlagnahmt. "Das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Drogen haben einen Straßenverkaufswert von 5,3 Millionen Euro", sagt Kai Wilkens vom Kölner Zoll.
In der Trommelbremse gab es ein "Geheimfach".
Unter der DVD kamen Amphetamine zum Vorschein.
Angebliche Louboutins mit der markanten roten Sohle.
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Viele Nahrungsergänzungsmittel oder potenzielle Dopingmittel werden in den USA bestellt, dort gilt jedoch ein anderes Medikamentengesetz.
Ein Sack voll Testorsteron.
Aspirin, Anti-Baby-Pille, Thomapyrin steht drauf - doch wer weiß, was drin ist.
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Sehr erfolgreich waren die Kontrolleure auch bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit: Rund 13.300 Personen wurden befragt und etwa 1600 Arbeitgeber geprüft. Insgesamt wurden 2888 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Schadenssumme liegt bei 36,2 Millionen Euro, insgesamt wurden 30,2 Jahre Haft verhängt.
Bei den Kontrollen, die häufig an Autobahnen und Rastplätzen stattfinden, werden zunächst die Personalien aufgenommen. Die Sachbearbeiter überprüfen dann, ob die Angestellten korrekt angemeldet sind und entsprechende Sozialabgaben gezahlt werden.