„Unsere Aufgabe ist auch das Aushalten“ Wie Seelsorger aus Grevenbroich den Corona-Alltag im Krankenhaus erleben

Grevenbroich · Im Krankenhaus zeigen sich das Leid und die Einsamkeit während der Pandemie besonders deutlich. Wie geht man als Seelsorger damit um, wenn Gespräche nur noch mit Schutzkleidung möglich sind und sich Sterbende nicht mehr von ihren Angehörigen verabschieden können?

 Katharina Hamacher, Georg Menne und Georg Breu (von links) stehen als Seelsorger Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern zur Seite.

Katharina Hamacher, Georg Menne und Georg Breu (von links) stehen als Seelsorger Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern zur Seite.

Foto: Dieter Staniek

Das Handy in der Hand halten. Manchmal ist das alles, was Pfarrer Georg Breu in diesen Zeiten noch tun kann. An manchen Tagen gibt er auf diese Weise ein Lebenszeichen. Dann startet er auf dem Gerät einen WhatsApp-Videoanruf und hält auf Wunsch die Kamera vor das Gesicht einer erkrankten Großmutter, damit sie einmal kurz winken kann für ihre Enkel, die nicht hindurch dürfen durch die Türe der Intensivstation. An anderen Tagen – und das sind die besonders schlimmen – da geht selbst das nicht mehr. Dann muss Pfarrer Breu das Handy vor sein eigenes Ohr halten. Den Angehörigen zuhören. Und ihre Worte weitergeben an den Menschen im Krankenhaus, der so schwach ist, dass die eigene Kraft nicht mehr ausreicht für ein Telefonat. Dann steht er vor dem Bett – mit Brille, Handschuhen, Haube, Kittel, FFP2-Maske. Und dem Auftrag, eine letzte Botschaft zu übermitteln.