Kommentar Unsere Woche Wenn die Stadt den Cappuccino mitbezahlt
Meinung · Geldern freut sich auf das Comeback von Tchibo. Aber ist es richtig, dass der Konzern durch das Programm zur Stärkung der Innenstädte subventioniert wird?
Nach Action-Markt nun Tchibo und demnächst auch Rossmann. Es sind immer gute Nachrichten, wenn national und international tätige Handelsketten den Standort Geldern für so interessant halten, dass sie hier eine neue Filiale eröffnen. Über das Tchibo-Comeback freuen sich mittlerweile selbst die alteingesessenen Einzelhändler, die früher sauer waren, wenn der Kaffeeröster auch Produkte wie Fahrräder, Uhren, Kleidung oder Gartengeräte zu günstigen Aktionspreisen anbot. Mit „Dann verkaufen wir eben auch Kaffee“ kommt in Zeiten von Amazon und Co. niemand mehr um die Ecke. Geldern freut sich auf Tchibo. Möglich wurde das auch durch das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“. Geldern nutzt den Fördertopf des NRW-Heimatministeriums, um leere Ladenlokale wieder zu vermieten. Das Modell: Die Eigentümer bekommen dabei einen Teil der Pacht aus dem Programm bezahlt, der neue Mieter kann so – zeitlich begrenzt – günstig sein Geschäft eröffnen.