Historische Stadt Verwirrung um Funde auf Baustelle

Düsseldorf · Bagger legten auf der Baustelle eine alte Mauer frei, die Historiker für Reste der Stadtbefestigung aus dem 18. Jahrhundert halten. Eine Untersuchung ist nicht mehr möglich, da die Steine inzwischen abgebrochen wurden.

 Edmund Spohr (vorne) und Toni Feldhoff bedauern, dass die womöglich historischen Mauerreste verloren sind. Sie hätten eine von Spohr 1973 aufgestellte These beweisen können.

Edmund Spohr (vorne) und Toni Feldhoff bedauern, dass die womöglich historischen Mauerreste verloren sind. Sie hätten eine von Spohr 1973 aufgestellte These beweisen können.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Etwas Baulärm ist Toni Feldhoff schon gewohnt. Denn neben seinem Wohnhaus an der Neusser Straße baut die Firma Pandion auf gut 35.000 Quadratmetern den Bürokomplex „Pandion Rise“. Als jedoch Anfang Dezember sein Haus stark vibrierte, blickte Feldhoff aus seinem Fenster und sah, dass ein Bagger in der gut fünf Meter tiefen Baugrube an einer freigelegten Mauer arbeitete, um schwere Brocken herauszureißen. „Mauerwerk in so großer Tiefe kam mir besonders vor und ich fotografierte die Arbeiten von meiner Wohnung aus“, erzählt Feldhoff, der 35 Jahre lang im Vorstand vom Verein Bilker Heimatfreunde war. Die Fotos schickte er an Edmund Spohr. Der Architekt und Ehrenmitglied bei den Bilker Heimatfreunden vermutete schnell, um was es sich bei dem Baustellenfund handeln könnte. „Es ist ein Teil der historischen Stadtmauer, die Jan Wellem im Jahr 1709 begonnen hatte“, sagt Spohr.