Fotos Das sind die Top 10 des Düsseldorfer Karnevals
Band ohne Bart„Es endet immer mit Sauerei“, für die Band, die diesen jecken Ohrwurm produziert und verbreitet hat, endet es immer mit begeisterten Rufen nach Zugaben. „Band ohne Bart“ oder kurz „BOB“ nennt sich die Gruppe von fünf Musikern. Ein eigenwilliger Name. Bandmitglied Oliver Decker: „Uns ist damals vor vier Jahren nichts Zündendes eingefallen. Da haben wir uns angeschaut und festgestellt, dass wir alle keinen Bart tragen.“ Und dabei soll es auch bleiben. „Ohne Bart“ - das bedeutet aber auch: Neue, frische jecke Töne. Auch wenn immer alles mit Sauerei endet. Alle haben schon vorher in erfolgreichen Mundart-und Musikgruppen gespielt, komponiert und getextet. Sogar auf der Expo in Shanghai haben sie die Landeshauptstadt schon musikalisch vertreten.
Swinging FunfaresDie Swinging Funfares sind Düsseldorfs musikalisches Aushängeschild - auch international. Reisen führten sie auf alle Kontinente. Wenn die Präsidenten sie bei Sitzungen ankündigen, freuen sich die Gäste auf den Sound der Big Band, die von CC-Literat Stefan Kleinehr musikalisch geleitet wird. Fetzige Klänge, neue musikalische Ideen, auch alte Schlager modern arrangiert, dazu hervorragende Sängerinnen sind Markenzeichen der Band. Und meist machen sie dazu auch eine kleine Extra-Show auf der Bühne. Auch sie sind bei vielen Sitzungen unverzichtbar. Die Präsidenten buchen sie gerne, weil sie immer wieder als absoluter Stimmungsmacher gelten. Stefan Kleinehr leitet die Big-Band musikalisch.
Klaus und WilliKaum eine Karnevalssitzung ist mittlerweile vorstellbar ohne einen guten Bauchredner. „Die Auftritte von Klaus und Willi“ sind das untrügliche Zeichen, dass verschnarchter Karneval mit dreimal „Tätä Tätät Tätä“ heute einfach nicht mehr funktioniert. Zu den erfolgreichsten Bauchrednern gehört derzeit die Nummer von „Klaus und Willi“. Klaus, das ist der Sprecher, Willi sein Affe, eine Figur, die alles ungeschminkt sagen darf - und das auch schamlos tut. Mit Gesten stellt der Affe dar, was sein Herrchen denkt, sich aber nicht zu sagen traut. Fast immer bezieht er das Publikum in seine Wortspielchen mit ein. Der Mann und sein haariger Freund sind wunderbar spontan. Ein Riesenvorteil im harten Karnevalsgeschäft.
Jürgen BeckersJürgen Beckers wird in dieser Session gebucht wie kaum ein zweiter Büttenredner. Der Mann, der mit der Sprache, vor allem mit der rheinischen Mundart spielt, hat genau den richtigen trockenen Humor, den manche Jecken so lieben. Seine Witze sind nie flach, sondern intelligent, regen zum Nachdenken an. Seine Zuhörer haben nicht selten den Eindruck, schon selbst in den Situationen gestanden zu haben, die er schildert. Was Beckers, von Beruf Lehrer, besonders sympathisch macht, ist sein unaufgeregtes Auftreten. Auch ihn lassen die Gäste nie ohne Zugabe von der Bühne. Lachsalven erntet er vor allem, wenn über den Umgang mit einigen Schülern spricht: „Sprachlich ist bei denen nicht viel drin außer 'Eh Alter'“.
Katholische JugendDie Tanzgarde der Katholischen Jugend ist seit vielen Jahren eine der tragenden Säulen des Düsseldorfer Karnevals. Mit ihren rasanten Showtänzen in wechselnden Kostümen - dieses Jahr als Pariser Wäschemädchen mit einem sehr flotten Can-Can - sind die von Trainerin Ursula Gerling betreuten Mädels ein echter Hingucker. Sie haben Auftritte bei vielen großen Veranstaltungen und auch die Besucher des Prinzenballs waren von den Tänzerinnen begeistert. Oft bis zu fünf Auftritte am Abend absolvieren sie. Und immer fordert ein jubelndes Publikum von ihnen Zugaben. Da muss man körperlich schon in Bestform sein. Ex-Venetia Rebecca, die jetzt wieder mittanzt: „Das kommt nicht von selbst. Das ist harte Arbeit. Wir trainieren das ganze Jahr über zweimal in der Woche.“
Jörg KnorIm vergangenen Jahr hat der seit fast 30 Jahren die deutschen Bühnen bespielende Parodist sich ganz vorsichtig ins Karnevalsgeschäft gewagt. Das Ergebnis: Jörg Knör schlug wie eine Bombe ein, so dass alle Veranstalter sogar noch eine Gagenschüppe drauflegen, um den Allround-Könner zu verpflichten. Jörg Knör liefert mindestens zehn Parodien in seinem Programm: von Udo Lindenberg über Jopi Heesters, Angela Merkel bis zu Inge Meysel. Knör ist jeden Euro wert und das Publikum bedankt sich in der Regel mit stehendem Applaus. Knör, der in den vergangenen Jahren vor allem mit Galas und Moderationen präsent war, fährt seine Jecken-Engagement aber mit angezogener Handbremse. Ein Insider weiß, dass Knör sich auf der Karnevalsbühne keinesfalls verschleißen will.
Knacki DeuserWenn es den Shootingstar im Düsseldorfer Karneval gibt, dann ist es Knacki Deuser. Der gebürtige Kaiserlauterer und in Koblenz Aufgewachsene ist aber ein gefühlter Rheinländer. In der Fernsehsitzung räumte der 49-Jährige mächtig ab. Dabei war Deuser diesmal sauer. Sauer, dass es ihm gut geht. Und das in diesen Zeiten. Das ist doch nicht normal! fragte er unentwegt und zeigte, dass sich die Comedy-Creme Deutschlands längst mit den Karnevalsbühnen angefreundet hat. Dabei hatte Deuser so viel Angst vor den Karnevalsauftritten. Er übte vorher im Henkelsaal und war selbst verblüfft, wie gut er funktioniert. Bei der Fernsehsitzung war Deuser vom Beifall so überwältigt, dass er nachdenken musste, bevor er eine Zugabe hervor zaubern konnte. Einer, der sich noch professionell überraschen lassen kann.
Christian PapeChristian Pape steht in diesem Jahr zum ersten Mal in Düsseldorf auf großer Jeckenbühne. Und dabei begeistert der in Wegberg Geborene mit Show, Stand-up- und Gesangseinlagen. Der 37-Jährige kann singen, tanzen - und hat als Entertainer den Saal locker im Griff. Von solchen Multitalenten gibt es nur wenige. Dabei ist der 37-Jährige studierter Jurist und hat in seinen „jungen Jahren“ in einer Boygroup getanzt. „Na so was“ hießen die, feierten Erfolge auf den niederrheinischen Bühnen. Die Band löste sich auf, weil die Jungs im Studium beruflich verschiedene Wege gingen. Absolut sensationell ist die Michael-Jackson-Tanznummer. Das ist großes Kino mit seinem Bühnenpartner Dr. Stefan Bimmermann. Wobei keiner wirklich weiß, ob der Mann wirklich so heißt. Egal, die Nummer ist riesig.
Achnes KasulkeAchnes Kasulke, die „letzte deutsche Putzfrau vor der Autobahn“ hat sich in den vergangenen Jahren einen festen Platz im Düsseldorfer Karneval erobert. Sie steht da mit Eimer und Schrubber, schildert ganz konkrete Alltagssituationen mit ihrem Mann, „meine Erwin“ und hat dabei ein besonderes Gespür für das, was Frauen an ihren Ehemännern so gern auszusetzen haben. Da gibt es jubelnden Beifall vor allem bei den weiblichen Gästen - die sich da nicht selten wiederfinden? Kasulke ist ganz schnell nach oben gekommen. So schnell, dass die Leute aus der Stadt weiter oben am Rhein ebenfalls auf die in Dülken geborene Frau am Wischmopp gekommen sind. Deshalb gibt es hiesige Strippenzieher, die Anette Eßer (so heißt sie richtig) noch stärker in den Düsseldorfer Karneval einbinden wollen.
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