Düsseldorfer Heimatverein Warum Düsseldorfer Frauen Jonges sein wollen

So sieht es aus, wenn die Jonges einmal im Jahr neue Mitglieder aufnehmen. In die Herrenriege, die mit Alt begrüßt wird, wollen sich nun endlich auch Frauen einreihen.

Miriam Koch, Leiterin Amt für Migration und Integration: „Die Jonges haben den Vereinszweck Heimatpflege und der reicht nicht für den Ausschluss von Frauen aus. Ich würde gerne bei den Jonges mitmachen, ich schätze ihren Vernetzungsgrad und ihr Engagement in der Stadt.“

Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadtwirte: „Da hätte ich Spaß dran. Die Jonges bringen interessante Themen ein, ihr gesellschaftliches Engagement ist toll. Sie haben oft gute Referenten, die ich gerne live erleben würde.“
Sara Nanni, grüne Bundestagsabgeordnete: „Ich wäre sehr gerne Heimatfreundin. Die Zugehörigkeit zur Stadtgesellschaft herzustellen, ist in einer Großstadt schwierig. Mit den Jonges ist dies sehr gut möglich, außerdem übernehmen sie viele wichtige Aufgaben. Sich auf diese Weise in seiner Kommune einzubringen, ist auch im 21. Jahrhundert keineswegs altbacken.“
Bürgermeisterin Clara Gerlach (Grüne): „Wie stellen sich die Jonges moderner auf? Da können Frauen Impulse bringen. Der Verein stiftet viel Kunst im öffentlichen Raum, da würde ich mich für eine Bewegung zur zeitgenössischen Kunst einsetzen.“
Bürgermeisterin Klaudia Zepunkte (SPD): „Eine schöne Option. Ich war oft bei den Jonges zu Gast, ihre Vorträge und Themen sind oft sehr nah am Zeitgeschehen. Die aktuelle Diskussion finde ich gut. Die Jonges sind progressiver als manche denken.“
Cornelia Zuschke, Planungsdezernentin: „Ein ebenso reizvoller, wie naheliegender Gedanke. Frauen in die Fragen von Heimat und Stadtgestaltung einzubeziehen, ist ein Selbstverständnis, denn Frauen sind Stadtgesellschaft, ebenso wie alle Menschen im Fühlen, Lieben und Gestalten der Stadt mit ihren historischen Werten und einer gemeinsamen Zukunft.“

Christiane Oxenfort, Intendantin Düsseldorf Festival: „Ich habe in der Vergangenheit schon mit dem Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven die Öffnung des Vereins für Frauen diskutiert. Wenn ein Verein existiert, der sich für die Belange der Stadt einsetzt, aber 50 Prozent der Bevölkerung sind ausgeschlossen, dann passt das für mich nicht. Ich finde das also sehr gut, auch wenn ich noch nicht sagen kann, ob ich dann Mitglied werde – das hat schlicht mit dem Arbeitspensum in meinem Leben zu tun.“

Britta Zur, Düsseldorferin und Polizeipräsidentin in Gelsenkirchen: „Ich habe die Diskussion intensiv verfolgt. Und ich begrüße den Vorstoß total. Ich schätze das Engagement der Jonges grundsätzlich sehr, und Netzwerkarbeit sollte allen offen stehen. So ein Heimatverein sollte ein Spiegel der Gesellschaft sein, und die besteht nicht nur aus Männern. Es ist auch wichtig, dass Frauen die gleiche Teilhabe in allen Bereichen haben wie Männern. Und ich würde auch Mitglied der Jonges werden.“

Daniela Antonin, Leiterin des Hetjens-Keramikmuseums: „Ich bin Fan der Düsseldorfer Jonges und habe mich im Henkelsaal immer sehr wohl und willkommen gefühlt. Vor allem schätze ich das gesellschaftliche Engagement des wohl größten Heimatvereins Europas. Bemerkenswert finde ich auch die großzügige Förderung unserer schönen Kunst- und Kulturmetropole am Rhein. Ja, ich gebe es gerne zu: Ich würde die vielseitig gestalteten Themenabende der Jonges gern sehr viel öfter besuchen. Im Gegenzug verspreche ich, die Jonges, die sich dankenswerterweise finanziell auch am Umzug unserer Töpferwerkstatt und der Einrichtung des Museumscafés im Palais Nesselrode beteiligen, noch regelmäßiger ins Hetjens einzuladen.“

Gudrun Hock (SPD), ehemalige Bürgermeisterin: „Die klare Haltung des Oberbürgermeisters in der Öffnungsfrage reiner Männervereine hat mir gut gefallen. Das hatten wir so noch nicht. Die Debatte war überfällig. Bei einer Öffnung der Jonges würde ich mir eine Mitgliedschaft überlegen: sehr gute und ehrenamtliche schnell handlungsbereite Tischgemeinschaften, interessante Veranstaltungen, nicht unwichtige Rolle in der Stadtpolitik. Die Meinung der Jonges wird bei vielen städtischen Entscheidungen abgefragt.“
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