Fotos So bewerten Dormagener die Demokratie
Am Donnerstag ist der "Tag der Demokratie", so haben es die Vereinten Nationen bestimmt. Auch in Dormagen engagieren sich tausende Bürger politisch und gesellschaftlich. Wie die Mitbestimmung bewertet wird. Der Ratspolitiker:Als Schüler hat SPD-Ratsherr Martin Voigt (25) schon als Schulsprecher in Realschule und Gymnasium das Prinzip der Mitbestimmung und Verantwortung kennengelernt. „Die Grundbasis für Demokratie ist das Vereinswesen, in dem Kompromisse gefunden werden müssen“, sagt der Politikwissenschafts-Student. In der Politik seien Kompromisse wegen verhärteter Partei-Fronten oft schwieriger zu erzielen.
Die Abiturientin: Zur Beteiligung an der Demokratie aufgerufen wurde Aylin Senol (20) von Lehrerin Annemarie Hommerich im Sozialwissenschafts-Leistungskurs am Bettina-von-Arnim-Gymnasium: „Sie hat uns zur Wahl aufgefordert, und der Großteil ist auch wählen gegangen.“ Als Wahlhelferin fand die Abiturientin die niedrige Beteiligung schockierend. Für die 20-Jährige ist es selbstverständlich, sich zu engagieren.
Der Landespolitiker: Landtagsabgeordneter Wiljo Wimmer (50) sieht die Demokratie als einzig richtige Staatsform: „Wir können froh sein, dass wir mitbestimmen dürfen.“ Politiker müssten jedoch authentisch und glaubwürdig sein, fordert der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat. Früher habe ein stärkeres allgemein-politisches Interesse geherrscht, heute würde sich vor allem für Projekte im Umfeld engagiert.
Der Lehrer: Jugendliche erhalten in der Schule das nötige Grundwissen über Staat, Grundrechte und Wahlsysteme, um politische Entscheidungsprozesse zu verstehen. Wie Politik- und Sozialwissenschafts-Lehrer Herbert Schlömer (57) vom Norbert-Gymnasium Knechtsteden erklärt, werden Schüler zur Mitgestaltung motiviert: „Sie sehen in Schülervertretung und Fachschaften, wie sich ihre Beteiligung auswirken kann.“
Die Bürgerinitiative: „Man kann etwas verändern, indem man Leute zum Mitmachen bewegt“, erklärt Peter Jacobs (67) von der „Bürgerinitiative Lebenswertes Delrath“. Mit spannender Unterhaltung und dem Einsatz für ihren Ort motivieren die Initiatoren die Mitglieder. Sein Appell an die Verantwortlichen im Stadtrat: „Bei allen Entscheidungen sollten die Auswirkungen auf die Menschen im Mittelpunkt stehen.“
Der Verbands-Chef:Junge Menschen wollen sich für andere engagieren, davon ist Heinz Hilgers (63), Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, überzeugt. Um sie für die Arbeit seines Verbandes zu motivieren, müssen die Handelnden glaubwürdig sein: „Wir müssen eine Vision vermitteln und die Menschen immer mit Wertschätzung behandeln.“ Generell suchten Ehrenamtliche eher befristete Projekte als feste Mitarbeit.