Jahresrückblick Kuriose Geschichten, die 2016 in NRW passiert sind
Entlaufene Kängurus, eine Irrfahrt mit dem Bus und ein Ehering an einer Möhre: eine Reihe kurioser Geschichten sorgte 2016 in NRW für Gesprächsstoff. Wir blicken zurück.
DER FUND DES JAHRES
Auf fast wundersame Weise findet ein 82 Jahre alter Mann aus Bad Münstereifel seinen vermissten Ehering wieder. Vor drei Jahren war dem Witwer der Ring beim Aussäen von Gemüse wohl vom Finger gerutscht, die Suche blieb vergeblich. Erst bei der Ernte in diesem Jahr taucht der Ring wieder auf: Er steckt auf einer Möhre. Einer der Samen muss im vergangenen Frühjahr irgendwie mitten im Ehering gelandet sein.
DIE SCHÖNHEITSKUR DES JAHRES
Seit 141 Jahren überragt das Hermannsdenkmal den Teutoburger Wald. Der Zahn der Zeit hatte zuletzt am Cheruskerfürsten genagt. Moos und Flechten überzogen Figur und Sockel. Im September rücken Mitarbeiter eines Reinigungsgeräteherstellers an und verpassen Hermann kostenlos eine heiße Dusche - wie zuvor schon der Freiheitsstatue in New York oder der Christusfigur in Rio de Janeiro.
DER RÖHRER DES JAHRES
Hans-Günter Schärf bläst ins Rinderhorn und trifft den Ton. Als Außenseiter gewinnt der Mann aus dem Harz im Februar in Dortmund den Titel des besten deutschen Hirschrufers.
Keinem seiner Konkurrenten gelingt es so gut, den "jungen suchenden Hirsch" und die "Stimme des Platzhirsches beim Kahlwildrudel" nachzuahmen. Der mehrmalige Meister Tasso Wolzenburg aus Bad Laasphe belegt den zweiten Platz.
DIE IRRFAHRT DES JAHRES
Sie wollten von Mönchengladbach nach Berlin - doch für 40 Busreisende wurde es eine stundenlange Irrfahrt. Der Fahrer war versehentlich mit dem falschen Bus losgefahren. Als der Fehler 200 Kilometer weiter auffiel, beorderte die Flixbus-Zentrale den Doppeldecker zurück, weil er für eine andere Tour vorgesehen war. Die in Mönchengladbach gestarteten Reisenden kamen schließlich nach 14 Stunden in Berlin an, mehr als sechs Stunden verspätet.
DER PECHVOGEL DES JAHRES
Ausgekräht auf der Opernbühne: Der Auftritt von Hahn "Igor" in der Düsseldorfer Oper wurde kurz vor der Premiere abgeblasen, weil das Veterinäramt einschritt - der Käfig sei zu klein. Eigentlich sollte "Igor" in dem Stück "Der goldene Hahn" eine tragende Rolle spielen, doch so musste die Oper das Federvieh durch einen künstlichen Kameraden ersetzen. Schade, denn der Gockel hatte sich bei den Proben sehr wohl gefühlt, wie eine Sprecherin bedauerte.
DER EHRLICHE FINDER DES JAHRES
Ein 25-jähriger Flüchtling aus Syrien findet in Minden 50 000 Euro Bargeld und Sparbücher mit einem Guthaben von mehr als 100 000 Euro und gibt den Fund im Juni beim Ausländeramt ab. Die 500-Euro-Scheine stecken in einer Art Geheimfach unter einem Einlegeboden eines gespendeten Schranks, den er in seiner bislang spärlich möblierten Wohnung aufbaute. Diese Entscheidung veränderte das Leben des Syrers. Hier lesen Sie, wie es dem Mann heute geht.
HÜPFER DES JAHRES
Entlaufene Kängurus haben die Polizei im Sauerland das ganze Jahr auf Trab gehalten. Nur wenige Monate nach "Skippy" hüpfte plötzlich "Skippy 2" durch die Gegend und wurde immer wieder gesichtet, bis das Tier beim Zusammenstoß mit einem Auto ums Leben kam. Das gleiche Schicksal ereilte wenige Monate später ein anderes Wallaby - dessen Kumpel dagegen konnte geschnappt werden, als es an einer Haltestelle stand. Auch für ein ausgebüxtes Beuteltier namens "Pedro" ging es zurück ins Gehege, nachdem Polizisten das Känguru mit Hilfe eines Fußballtor-Netzes einfangen konnten.
DAS HERZ DES JAHRES
Profiboxer Manuel Charr wird in Essen niedergeschossen. Im Prozess gegen den Täter zeigt er sich im März großherzig: "Ich bin ein Mann, der vergibt", sagt Carr und gibt dem Angeklagten die Hand. Das Gericht lässt sich von den Versöhnungsgesten aber nicht beeindrucken und schickt den Schützen für fünf Jahre ins Gefängnis.
DER SKANDAL-DJ DES JAHRES
Keine Narrenfreiheit für einen Düsseldorfer Discjockey am Rosenmontag: DJ Theo hatte sich mit Original-Uniformteilen als Polizist verkleidet. Als er kurz vor die Tür des Clubs trat, um frische Luft zu schnappen, sah er sich plötzlich von mehreren echten Polizisten umringt. Die Beamten verstanden keinen Spaß und zeigten ihn an - obwohl Theo weder Schirmmütze noch Uniformjacke trug. Das Amtsgericht verurteilte den 54-Jährigen wegen Missbrauchs von Titeln und Dienstabzeichen zu einer Geldstrafe von 375 Euro.
DER ZUFALL DES JAHRES
Vor 40 Jahren hatte eine Jugendliche aus Köln eine Flaschenpost ins Meer geworfen - jetzt wurde die Botschaft an Land gespült und gefunden. Eine Bochumerin hatte den verwitterten, aber noch lesbaren Zettel Anfang Oktober neben den Scherben einer Flasche am Strand der niederländischen Insel Ameland gefunden.
Über Facebook startete Klein eine Suche nach der Absenderin Ingrid Müller.
Der Eintrag wurde rund 42 000 Mal geteilt und auch von Müllers früherer Nachbarin und einer Mitarbeiterin des Kölner Stadtarchivs gelesen. Die Recherchen der beiden Frauen waren erfolgreich: Im November konnte Klein der Absenderin ihre Flaschenpost zurückgeben.
DER GLÜCKSPILZ DES JAHRES
Ein Rheinländer knackt den Eurojackpot und kann 76,8 Millionen Euro einstreichen - den bislang höchsten Lottogewinn in NRW. Die statistische Wahrscheinlichkeit dafür betrug 1 zu 95 Millionen. "Ich musste ein, zwei, drei Mal hinschauen und konnte es immer noch nicht glauben", sagt der Mann laut Westlotto beim ersten persönlichen Gespräch mit den Gewinnerbetreuern der Lotteriegesellschaft.
Jahresrücklicke in der Region
Natürlich sind 2016 noch viele andere Dinge in NRW passiert. In unseren regionalen Jahresrückblicken werfen wir einen tieferen Blick in die einzelnen Städte und Landkreise.
Das Jahr 2016 in NRW
Das Jahr 2016 in Düsseldorf
Das Jahr 2016 in Duisburg
Das Jahr 2016 in Köln
Das Jahr 2016 in Krefeld
Das Jahr 2016 in Leverkusen
Das Jahr 2016 im Rhein-Kreis Neuss
Einen Überblick über die spektakulärsten Kriminalfälle und Prozesse im Jahr 2016 in NRW finden Sie hier. Den gedruckten RP-Jahresrückblick "2016 – Der Blick zurück" können Sie hier bestellen.
Alle Jahresrückblicke im Überblick finden Sie in unserem Dossier "Jahresrückblicke".