Fotos So lebt es sich bei Hitze im Dachgeschoss
Wie lebt es sich bei 40 Grad in einer Dachgeschosswohnung? Wir haben am Donnerstag, 27. Juli 2019, dem bislang heißesten Tag in Deutschland, nachgefragt.
Noch dieser eine Sommer in der Dachgeschosswohnung, dann zieht Julia Brockerhoff aus Straelen mit ihrem Freund zusammen in eine, wie sie hofft, wohl temperierte Wohnung. Doch noch ist es nicht so weit, und so wendet die 31-Jährige sämtliche Tricks an. „Ich schlafe mit nassen, kalten Umschlägen um Kopf und Handgelenke“, sagt sie. Außerdem legt sie morgens eine gefüllte Wärmflasche ins Tiefkühlfach, die sie abends mit ins Bett nimmt. In ihrer 46-Quadratmeter-Wohnung steht ein Ventilator, vor den sie nasse Handtücher hängt – die hängt sie auch vor die Fenster. Julia Brockerhoff ist im vierten Monat schwanger. „Die Hitze macht mir schon echt zu schaffen.“ Diese Woche ist sie wegen Kreislaufproblemen schon zweimal umgekippt. (hsr)
Seit Tagen schon ist es in der Essener Dachgeschosswohnung von Alica Teske sehr warm und extrem stickig. Weil kaum Wind wehe, würde auch das Lüften nichts bringen, sagt die 31-Jährige. Besonders viele Tricks, die Räume abzukühlen, habe sie aber nicht ausgetestet. „Ich habe beispielsweise probiert, nasse Handtücher vor den Ventilator zu hängen“, erzählt sie. Gebracht habe es allerdings wenig. Besser sei es, die Arbeitszeiten so lange wie möglich auszudehnen – das Büro ist klimatisiert. Am Abend will ihr Freund aber trotzdem den Grill anwerfen. „Warum, weiß ich auch nicht“, sagt sie. Ist doch klar: Mit Hitze gegen Hitze. (jis)
Rund 34 Grad sind es in der Dachgeschosswohnung von Ann-Karin Schwane in Duisburg. Mit dem mobilen Klimagerät schafft sie es, zumindest einen Raum auf 25 Grad herunterzukühlen. Für die 32-Jährige nicht ganz unwichtig, ist sie doch im achten Monat schwanger. „Ich leide etwas mehr als im vergangenen Jahr unter der Hitze“, sagt sie. Weil ihre Fensterfront nach Süden rausgeht, brennt den ganzen Tag die Sonne darauf und heizt die Räume auf. Als Gegenmaßnahme hat sie Folie an den Fenstern angebracht. „Das bringt vielleicht ein Grad weniger“, sagt sie, „also mehr was fürs Gefühl.“ Auch schön: die Füße in eine mit kaltem Wasser gefüllte Badewanne zu stellen. (jis)
Hannah Krawcow muss in ihrer Dachgeschosswohnung in Mönchengladbach nicht nur sich selbst, sondern auch die Kater Oscar und Henry so gut es geht herunterkühlen. „Den Katzen habe ich eine Auflaufform mit Wasser und Bällchen hingestellt, um sie zu motivieren, mit den Pfoten ins Wasser zu gehen. Bei Katzen ist das ja immer etwas schwierig“, sagt die 29-Jährige. Auf dem Boden hat sie nasse Handtücher ausgelegt. Eine extra angeschaffte Kühlmatte wird von den Katern ignoriert. Dafür reibt Hannah Krawcow die Stubentiger ab und an mit einem feuchten Waschlappen ab. Sich selbst versorgt sie mit kühlen Getränken und Duschen. „Außerdem läuft der Ventilator“, sagt sie. Und trotz verdunkelter Fenster herrschten abends noch 32,5 Grad. (top)