Nach Stichelei aus der der Hauptstadt Was Berlin von Wuppertal lernen kann

Wuppertal · Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Michael Müller hat sich abfällig über Wuppertal geäußert. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hat ihn daraufhin ins Bergische eingeladen. Dort könne er sich von einer Stadt überzeugen, die in ihrer DNA das Selbstvertrauen zu Großem habe.

Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Archivbild).

Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Archivbild).

Foto: Schwartz, Anna (as)

Als Wuppertaler ist man Kummer gewohnt. Die Stadt drückt ein enormer Schuldenberg, die Schwebebahn fuhr bis vor kurzem über ein Jahr lang nur am Wochenende, der Hauptbahnhof wurde mehrfach vom Gleisnetz abgeklemmt. Auf ihre Herkunft angesprochen, ernten Wuppertaler auswärts gerne ein mitleidiges, im günstigsten Fall fragendes Lächeln. Nahe Köln, heißt es dann erklärend. Schon Loriot ließ seinen Lottogewinner Erwin Lindemann von einer Herrenboutique in Wuppertal träumen, nutzte sie als Sinnbild für Provinzialität. Seither wird die Stadt gerne erwähnt, wenn es darum geht, die Diaspora zu vermessen. Aktuelles Beispiel: Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). „Wer über das Versagen der Bürokratie berichten will, der fährt doch nicht nach Wuppertal“, sagte er der „Zeit“. „Nein, man berichtet aus Berlin.“