Fotos Fliegen im A380: Das müssen Sie wissen
Der A380 machte zuletzt durch einige Pannenmeldungen von sich reden. Doch die Faszination unter Passagieren ist ungebrochen. Und in Kürze geht er auch für die Lufthansa an den Start. Was Sie über Flüge im "Riesenvogel" wissen müssen, erfahren Sie hier.
Welche Fluggesellschaften fliegen bereits mit dem Airbus A380? Die Singapore Airlines (SIA) hat derzeit zehn A380 im Einsatz, bei der Dubai-Fluggesellschaft Emirates sind es acht. Hinzu kommen sechs Maschinen bei der Qantas aus Australien und zwei bei der Air France (Stand: Anfang März 2010).
Auf welchen Strecken werden diese Maschinen eingesetzt? In Europa landen die Großraumflugzeuge bisher nur in London-Heathrow (Foto) und in Paris-Charles de Gaulle. In London sind drei Fluggesellschaften aktiv: Singapore Airlines (nach Singapur), Emirates (nach Dubai) und Qantas (über Singapur nach Sydney und Melbourne). In Paris setzen außer Air France (nach New York und Johannesburg) auch die SIA (nach Singapur) und Emirates (nach Dubai) den A380 ein.
Weitere Strecken: mit der SIA von Singapur nach Sydney, Melbourne, Hongkong und Tokio; mit Emirates von Dubai nach Toronto, Bangkok, Sydney, Seoul, Auckland in Neuseeland und Dschidda in Saudi-Arabien; mit Qantas von Sydney und Melbourne nach Los Angeles. Die Mehrzahl der A380-Strecken führt bislang also zu Zielen im asiatisch-australisch-pazifischen Raum.
Ist es immer ein A380, wenn ich eine dieser Verbindungen fliege?Nicht unbedingt. Es gibt Strecken, auf denen alle Flüge mit einem A380 vorgenommen werden, zum Beispiel Singapur-Paris bei der SIA. Auf den sieben bis acht täglichen Flügen zwischen Singapur und Hongkong setzt das Unternehmen dagegen drei verschiedene Flugzeugtypen ein, erklärt Sprecher Peter Tomasch.
Ist es immer ein A380, wenn ich eine dieser Verbindungen fliege?Ähnlich sieht es bei den fünf täglichen Air-France-Flügen nach New York aus: Nur für die Verbindung um 13.30 Uhr ab Paris ist ein A380 eingeplant, sagt Sprecherin Julia Lange. In der Regel teilen die Airlines auf ihren Buchungswebseiten mit, welche Maschine für einen Flug vorgesehen ist. Wer unbedingt im A380 mitfliegen möchte, sollte also zeitlich ein wenig flexibel sein.
Sehen die Maschinen von innen alle gleich aus? Nein. Emirates (Foto) zum Beispiel hat bisher zwei Konfigurationen mit 489 und mit 517 Sitzplätzen in jeweils drei Klassen erhalten, erklärt Verkaufsleiter Volker Greiner. Bei der SIA sind es 471 Sitzplätze, bei Qantas bisher 450 und bei Air France 538.
Die Qantas bietet dabei mit der Premium Economy (Foto) eine weitere Klasse zwischen Business und Economy Class, auch Air France will von 2011 an die Zwischenklasse "Premium Voyageur" im A380 an Bord haben.
Die Ausstattung kann jede Fluggesellschaft selbst wählen - bei Qantas zum Beispiel gibt es Selbstbedienungsbars an Bord (Foto), an denen sich die Fluggäste Snacks und Getränke holen können.
Steigen viele deutsche Passagiere auf A380-Flüge um? Den Airlines zufolge ja. "Wir fliegen die Maschine jetzt seit zweieinhalb Jahren. Der A380-Effekt ist immer noch da", sagt SIA-Sprecher Tomasch. Das zeige sich auch daran, dass die A380-Auslastung um zehn Prozentpunkte über dem Flottendurchschnitt liege.
Bei deutschen Emirates-Kunden gefragt sind vor allem die Weiterflüge von Dubai nach Australien und Asien. Ähnlich ist es bei den Flügen der Qantas von Singapur nach Australien. "Wir bemerken, dass sich wegen des Fluggeräts A380 mehr Leute bewusst für die Air France interessieren", erklärt Julia Lange.
Wohin wird die Lufthansa mit dem A380 fliegen? Das wird die größte deutsche Fluggesellschaft erst Ende März bekanntgeben, sagt Sprecher Michael Lamberty. Von Mai bis August soll es jeden Monat einen neuen A380 in der Lufthansa-Flotte geben. Diese ersten vier Maschinen sollen zusammen drei Ziele in der Ferne ansteuern, wobei es auf Städte in Asien und/oder Nordamerika hinauslaufen dürfte. Gezielte Buchungen für A380-Flüge will die Lufthansa ebenfalls von Ende März an ermöglichen. Die Großraummaschine wird allerdings keine ganz neuen Verbindungen fliegen. Vielmehr ersetzt sie bestehende Flugplanungen und übernimmt die dafür bereits bestehenden Buchungen. "Es gibt also schon jetzt einige Hundert A380-Passagiere, die noch gar nicht wissen, dass sie Premierengäste sein werden", erläutert Lamberty.
Welche Airlines erhalten dieses Jahr weitere A380?Alle, die das Flugzeug heute schon einsetzen. Singapore Airlines hat neun weitere A380 bestellt und erwartet eine bis zwei neue Maschinen in diesem Jahr. Bei Qantas kommen nach Unternehmensangaben zwei weitere hinzu, mit denen die Verbindungen von Australien nach London und Los Angeles ausgebaut werden sollen. Air France (Foto) erhält zwei weitere A380. Als neues Ziel kommt hier Tokio hinzu, außerdem soll es mehr Johannesburg-Flüge mit dem Großraumflugzeug geben.
Die meisten Neuzugänge erwartet Emirates: Bis Ende 2010 sollen sieben weitere A380 in Dienst gestellt werden. Zu den neuen Zielen wird vom August an Peking gehören. Außerdem erhält mit Korean Air eine weitere Fluggesellschaft den ersten A380.
Sind A380-Deutschland-Strecken bei diesen Airlines geplant? Es sind zumindest keine absehbar. Bei der Air France ist das so gut wie ausgeschlossen, weil ihre Langstreckenflüge nur in Frankreich starten. Bei Emirates heißt es, es gebe keine unmittelbaren Pläne, bei Qantas, Deutschland-Flüge seien "derzeit nicht in Planung".
Die Singapore Airlines will zwar langfristig ihre letzten acht Flugzeuge vom Typ Boeing 747-400 ausmustern, die derzeit unter anderem auf der Strecke Singapur-Frankfurt-New York unterwegs sind. Welche Maschinen den Jumbo-Jet dort ablösen, stehe aber noch nicht fest, sagt Peter Tomasch. Der A380 ist eine Möglichkeit dazu - aber nicht die einzige.