Gewinnspiel Das war mein Bahnmoment
Goldener JunggesellenabschiedEs ist der 2. Mai 2010, früh morgens, als wir meine nichts-ahnende Oma am Bahnhof Neheim-Hüsten überraschen. Eigentlich freut sich meine Oma auf ein leckeres Frühstück mit ihren "Frauleuten". Richtung Bahnhof, denkt sie, wollten sie doch gar nicht fahren. Dort angekommen trifft sie auf uns und wird mit einem Sekt ehrenhaft empfangen. Oma und Opa sind 50 Jahre verheiratet und werden in ein paar Wochen ihre Goldene Hochzeit feiern. Drei Generationen warten am Bahnhof auf sie. 6 ihrer Freundinnen, ihre zwei Töchter + zwei Freundinnen und ich, ihre Enkelin. Noch ahnt Oma nicht, was wir mit ihr vorhaben. Schon hat sie Ihr Krönchen auf dem Haupt, das Bild von Opa als Medaille um gehangen und den Verkaufskorb in der Hand, dämmert ihr einiges. Zu einer Hochzeit gehört natürlich auch ein Junggesellenabschied. Und wo kann man den besser im Sauerland feiern, als in Willingen? Daher soll es mit dem Sauerlandexpress nach Willingen gehen. Die Verbindung soll ohne Umsteigen sein, sodass wir es uns im Fahrrad-Abteil schön gemütlich machen. Es ist an diesem Tag sowieso nicht viel los und die Zugtoilette in diesem Abteil hat vor allem - ja wie soll ich sagen - für die schwachen Blasen der älteren Generation einen hohen Wert! Die Stimmung ist perfekt - Oma bekommt natürlich auch noch ihr Frühstück serviert - und wir freunden uns mit der netten Zugbegleitung an, die für frischen Kaffee, Tee und sonstige Dinge sorgt. Diese kriegt natürlich irgendwann mit, dass wir Richtung Willingen unterwegs sind und stellt mit Entsetzen fest, dass wir zum Umsteigen nicht am richtigen Bahnhof ausgestiegen sind. Da sie uns in den wenigen Minuten schon lieb gewonnen hat, nimmt sie Kontakt zum Zugfahrer auf. Dieser macht netterweise einen kleinen Stop in dem kleinen Ort Siedlinghausen (Stadtteil von Winterberg). Denn hier hält glücklicherweise im gleichen Moment der Zug, der uns wieder in die andere Richtung mitnimmt. (Ein Hoch auf die netten Zugfahrer und die Zugbegleiterin!!!!) Mit Sack und Pack verlassen wir also den Zug und stellen fest, dass wir nicht am Gleis rausgelassen wurden. Durch das höhere Gras und die unbequemen Steine - wir hatten natürlich nicht das passende Schuhwerk - laufen wir einmal um den Zug herum, um in den anderen einzusteigen. Die ganze Aktion war auf jeden Fall auch ein Höhepunkt an diesem Tag und hat uns noch manche Lacher gebracht. Auch heute noch, 4 Jahre später, macht es Spaß von der einmaligen Zugfahrt zu berichten! Eine Wiederholung dieser wundervollen Fahrt gab es sogar ein Jahr danach (2011), kurz bevor Oma's beste Freundin ihre Goldene Hochzeit gefeiert hat. Als Erinnerung an den außergewöhnlichen Tag haben wir alle Bilder in einem Fotoalbum festgehalten, was gerne noch die Runde macht.
Von fremden Menschen und anderen UngewöhnlichkeitenIch sitze im Zug von Bonn nach Wuppertal. In einem dieser alten Regionalbahn-Wagons. Die hohen, den Blick ins gegenüberliegende Vierer-Abteil versperrenden Sitzlehnen, mit ihren merkwürdigen grün-blau-gestreiften Sitzbezügen und den ledernen Kopfteilen, ergänzen sich hervorragend mit der grauen Schiebetür, die von Zeit zu Zeit auf und zu klappert, und dabei kontinuierlich einen kleinen Dunstschwall aus der benachbarten Board-Toilette ins Abteil schiebt. Eine Mischung aus abgestandenem Urin und Chlor, fast wie im Babybecken eines beliebigen Freibades. Ich sitze einer schüchtern wirkenden Studentin schräg gegenüber. Vermutlich Mathe, 2. Semester. Das Buch mit der Aufschrift “Analysis II„ verrät sie. Weiter hinten eine merkwürdig schwankende Stimme, die in sporadischen Abständen fragt “Hast du ein paar Cent?„, dabei aber keineswegs abgehalftert wirkt. Nach zwei Stationen steigt ein Pärchen dazu. Da alle zusammenhängenden Plätze im Abteil besetzt sind, rutsche ich nach links ans Fenster, damit sie wenigstens einander gegenüber sitzen können. Sie bedankt sich freundlich. Die beiden sind nicht älter als 25. Er ist Sportstudent, sowas sieht man einfach. Sie scheint einer Tätigkeit mit hohem organisatorischem Aufwand nachzugehen, oder möchte das zumindest vermitteln, da sie ihre Augen nur selten von ihrem Smartphone nimmt, dann wieder hastig etwas tippt, kurz aufschaut und ihrem Freund angenervt Sätze an den Kopf wirft wie “Boa, ich arbeite nur mit Vollidioten zusammen.„, “Der kann doch wohl einfach mal das Briefing lesen.„, “Das gibt es nicht, der ist gerade mal 33, vielleicht 35, so'n Langzeitstudent. Da kann man doch mal zwischendurch irgendwo in der Uni ins Netz.„. Mir ist der Langzeitstudent irgendwie sympathisch. Ich erwische mich dabei Luft zu holen, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass es doch total schön wäre, das sonnige Wetter zu genießen und sich nicht schon vor der Arbeit von der selbigen stressen zu lassen. Ich kneif es mir dann aber doch. Der Drang sie zu schütteln lässt erst nach als sie in Köln-Süd aussteigen. Ich atme durch und versuche mich meiner Zuglektüre zu widmen. Wieder diese merkwürdige Sing-Sang-Stimme: “Hast du ein paar Cent?!„. Irgendwie klingt es mehr nach dem Aufruf eines Marktschreiers, denn nach der Frage eines Bedürftigen. Inzwischen bin ich allein auf dem Vierer. Ich wechsele den Platz, um in Fahrtrichtung zu fahren und habe nun Einsicht in das Sitzkonglomerat zu meiner Linken: Mädchen mit ziemlich lautem R'n'B-Sound auf den Kopfhörern, zwei Jungs, der eine mit Trainingshose und Turnschuhen, die er lässig auf dem Sitz parkt, der andere mit Bürstenhaarschnitt und einem derartig strengen Blick, dass ich ihn durch den Sitz und seinen Hinterkopf erahnen kann. “Hast du ein paar Cent?!„ plärrt es wieder aus der Ecke hinten rechts. Ein striktes “Machst du mich an, oder was?„, gefolgt von einem “Junge, mach bloß kein Scheiß!„ bellt es aus Rockys Mund zurück. Die beiden anderen kichern. Am Kölner Hauptbahnhof steigen sie — so wie fast alle anderen Passagiere — aus. Die Stimme wendet sich nun an mich. Endlich sehe ich auch wer denn da eigentlich die ganze Zeit nach ein paar Cent fragt. Ein dicklicher, wirklich süßer, irgendwie tapsig wirkender Riese mit Downsyndrom kommt auf mich zu: “Hast du ein paar Cent?„. Ich bezweifle, dass er wirklich auf ein paar Cent angewiesen ist, da er so gar nicht verwahrlost aussieht, eher wie “Diedeldei„ oder “Diedeldum„ aus “Alice im Wunderland„. Sein längsgestreiftes T-Shirt und die wirklich kurzen Haare unterstreichen diesen Eindruck. Ich gebe ihm das Kleingeld aus meinem Portemonnaie: Einen Euro und ungefähr 27 Cent in Kupfer. Den Euro bekomme ich mit dem wohl ehrlichsten Lächeln, dass ich seit langem gesehen habe, zurück. Er setzt sich zufrieden auf seinen Platz zurück und steigt eine Station später aus. Erst als sich der stimmig gekleidete Pfandsammler (Argentinien-Trikot, passende türkis-karierte Shorts und Slipper), höflichst durch das Abteil fragt, und ich feststelle, dass er die bisher angenehmste Person ist, die an diesem Tag meinen Weg kreuzt, wird mir klar, dass die Menschheit wieder mal nur knapp 25 Minuten gebraucht hat, um mir das Gefühl zu vermitteln in der falschen Zeit geboren zu sein. Aller Verdrossenheit zum Trotz, frage ich mich jetzt natürlich wieso ich Euch das schreibe. Vielleicht weil ich kein Smartphone zur Hand hatte, um das Geschehen ausreichend zu dokumentieren. Vielleicht weil mir diese Zeilen jetzt schon rund zwei Stunden durch den Kopf hämmern und ich den Druck ablassen musste. Vielleicht weil ich eine Bahncard100 gewinnen will. Vielleicht aber auch nur um Euch zu bitten, dass, wenn ihr das nächste mal schon vor der Arbeit gestresst von der Arbeit seid, und anfangt wegen Kleinigkeiten über andere herzuziehen, Ihr Euch doch bitte einen Moment Zeit nehmt, einmal tief durchatmet, Euch bewusst macht, wie gut es Euch doch eigentlich geht, ein paar Augenblicke mit einem Menschen, der Euch viel bedeutet, verbringt, oder einem wildfremden Menschen ein bisschen Kleingeld in die Hand drückt. Das wirkt Wunder. Ich verspreche es.
Yusuf und Moritz - Freunde unterwegsDie beiden Düsseldorfer Studenten sind gute Freunde und gemeinsam ab und zu Richtung Heimat nach Rheydt unterwegs.
"Letztens bin ich in der Bahn eingedöst und erst in Hückelhoven Baal wieder erwacht, das wär mir gemeinsam mit Moritz nicht passiert" erzählt Yusuf. Die beiden sind schon Experten für die Verbindung nach Rheydt. "Wir fahren die Strecke schon seit Beginn unseres Studiums - langweilig wird uns dabei nie..." berichtet Moritz.
Auf dem Weg zum Halbmarathon in Duisburg!Am Sonntag war ich mit meinem Sohn Patrick in der S Bahn 1 unterwegs. Unsere Sonnenbrille ist wie immer dabei gewesen :-)) Es war eine sehr lustige Fahrt :D Liebe Grüße aus Dortmund wünschen
Sabine & Patrick
DB-Pendler-WetterWenn es regnet, nimmt man gerne einen Regenschirm mit, auch ins Bundesbahnabteil des Pendlerzuges nach Düsseldorf. Wohin jedoch mit den nassen Schirmen? In die Gepäckablage geht nicht, weil dann alle am Fenster Sitzenden nass werden, unterm Sitz macht auch keinen Sinn, da er dort mit Sicherheit vergessen wird. Also .... den Schirm aufgespannt lassen und Platz nehmen.
Franz-Werner aus Dinslaken
Mädels-Wochenende in MünchenWir wollten ein entspanntes, aufregendes Wochenende in München verbringen. Um möglichst viel von München und dem Weg dorthin zusehen, sind wir extra mit der bahn gefahren anstatt zu fliegen. Leider haben meine Freundinnen dann doch nicht so viel von der Strecke mitbekommen. Vielleicht hätten wir ein paar Stunden später losfahren sollen :)
UmZUGspläne
Liebe Vermieter, lieber Chef, liebe Kundinnen und Kunden, liebe Kolleginnen, lieber Kollege, liebe Freundinnen und Freunde (ja, auch die von facebook), liebe Eltern, lieber Schatz, ich kündige es vorsichtshalber heute schon einmal an, damit später keiner sagt, er hätte es nicht gewusst: Es könnte sein, dass ich bald umziehe. Und zwar nach Borgeln. Genauer gesagt, in den Bahnhof von Borgeln. Seit letzter Woche bin ich mir da ziemlich sicher. Letze Woche saß ich im Zug von Hamm (Westf.) nach Lippstadt. Dort holt mich für gewöhnlich mein Vater ab, wir hören im Auto WDR 4 und erzählen uns, was es Neues gibt. Ich hatte vormittags noch gearbeitet, überhaupt hatte ich in den vergangenen Wochen viel gearbeitet, ein bisschen zuviel für meinen Geschmack.
Am Düsseldorfer Bahnhof herrschte wieder Chaos. Es wurden Verspätungen durchgesagt, häufig übrigens wegen Personen am Gleis, Verspätungen bis zu 45 Minuten wegen Personen am Gleis, die hoffentlich mindestens 45 Sozialstunden ableisten müssen für ihre Blödheit, die Konsequenzen für viele Reisende hat. Meine Bahn kam nur 20 Minuten später, schade dass ich vom Büro aus mit dem Taxi gefahren war, um pünktlich den Zug zu erreichen. Der letzte Samstag war der einzige weit und breit, an dem ich meine Eltern im Ost- westfälischen (die Pingel unter Ihnen sagen Münsterland) besuchen konnte. Die Züge waren voll, ein paar Reisende auch, sie hatten wohl ihre eigene Vorfreude auf das EM-Spiel Deutschland-Portugal gefeiert. Meinen Anschlusszug in Hamm (Westf.) bekam ich natürlich nicht, ich kaufte mir einen Milchkaffee im Plastikbecher und ein Buch.
Der RE 1 nach Minden (Westf.) stand frühzeitig auf dem Gleis, so bekam ich einen Platz am Fenster rechts und beteiligte mich an empörten Gesprächen über Leute, die Schuld daran sind, dass die Züge nicht fahren können. Die Personen am Gleis, die, die die Kabel aus den Signalen klauen. Die am meisten empörte Frau verließ den Zug dann in Welver. Es wurde ruhiger, ich las nicht mehr, ich schaute einfach aus dem Fenster in die unaufgeregte Landschaft. Grüne Felder, die sich im Wind wogen, ein paar Bäume in der Ferne, blauer Himmel, ein paar Wolken, plattes Land. Herrlich und beruhigend zugleich erschien mir die Natur draußen vor dem Regionalzugfenster. „Nächster Halt: Borgeln“. Da ich die Strecke schon mehrmals gefahren bin, freue ich mich jedes Mal besonders auf Borgeln. Der Name des Ortes regt meine Fantasie an. Da steckt borgen drin und Orgeln. „Kann ich mir eine Ihrer Orgeln borgen?“ Ein Film mit dem Titel „Neues aus Borgeln“ oder „Abschied in Borgeln“ kann einfach nicht schlecht sein. Neben der unaufgeregten Landschaft zieht mich das Bahnhofsgebäude in Borgeln in seinen Bann. Es sieht aus wie ein Landhaus mit einem verwunschenen Garten drum herum. Ich möchte sofort einziehen in den Bahnhof von Borgeln! Hier hätte ich Ruhe, aber eben keine Friedhofsruhe, denn ab und zu hält ja ein Zug, der Menschen ausspuckt. Der Bahnhof von Borgeln sieht unbewohnt aus.
Weil ich nicht in einen mir völlig unbekannten Ort ziehen, also die Katze im Sack kaufen möchte, gebe ich „Borgeln“ bei google ein und – siehe da – es gibt sogar eine Homepage meiner neuen Heimat. Darauf sieht man hübsche Fachwerkhäuser, grüne Wiesen und das Ortsschild. Borgeln, Gemeinde Welver, Kreis Soest und links Rubriken wie Kindergarten/Schule, Kirche, Termine, Kontakte. Eine herrlich unaufgeregte Homepage. Dann muss ich noch überprüfen, ob und wann ich in den Bahnhof einziehen kann. Und – siehe da – es gibt auch Hinweise auf den Bahnhof in Borgeln, genauer gesagt auf das Gasthaus „Zum Bahnhof“ in Borgeln. „Unser Motto: Herzhaft, gut und reichhaltig.“ Ich werfe meine Diätpläne über Bord und möchte sofort Gast in dem Gasthaus sein und einen Grillteller „Soester Börde“ mit 4 Sorten Fleisch für 12 Euro genießen. Oder einen Champignon-Toast für 5 Euro. Reelle unaufgeregte Gerichte statt Düsseldorfer Schickimicki-Tranche an Dingenskirchen-Jus auf dem Teller und lowfriendly serviert.
Demnächst werde ich wohl von unterwegs meinen Vater anrufen und ihm sagen, dass ich später in Lippstadt ankomme. Und wenn er fragt, ob ich wieder meinen Anschluss in Hamm (Westf.) nicht bekommen habe, dann antworte ich ihm, dass ich in Borgeln aussteigen und einen Spaziergang machen muss. Er wird das nicht verstehen, aber er wird mich auch eine Stunde später am Bahnhof abholen, wir werden im Auto WDR 4 hören und ich werde ihm eine echte Neuigkeit zu erzählen haben.
Britta aus Düsseldorf
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