Urdenbacher Kämpe Hochwassertouristen stören die Natur

Monheim  · Schon lange gibt es in der Urdenbacher Kämpe Ärger mit rücksichtslosen Ausflüglern. Die aktuelle Situation – das Hochwasser – lockt zusätzliche Besucher und verstärkt die Probleme.

Am vergangenen Wochenende musste Katrin Reuter zum ersten Mal die Polizei zu Haus Bürgel rufen. Zahlreiche Ausflügler waren im Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe unterwegs, parkten verbotswidrig direkt vor dem Tor des ehemaligen Römerkastells, auf den Wander- und Reitwegen und sogar auf den Feldern. Reuter ist Landwirtin, betreibt auf Haus Bürgel eine Kaltblutzucht und wohnt  auch in der historischen Anlage. Seit langem ärgert sie sich über die zunehmende Rücksichtslosigkeit. In Zeiten von Corona kommen deutlich mehr Menschen als sonst in die Urdenbacher Kämpe, und das aktuelle Hochwasser lockt zusätzlich Schaulustige an. „Ich verstehe gut, dass man sich dieses Naturschauspiel ansehen will – ich selbst gehe auch zum Wasser. Aber das Verhalten, mit dem das einher geht, ist unerträglich“, so Reuter. Trotz eindeutiger Beschilderung verlassen die Menschen die Wege, treten Zäune nieder und schneiden Absperrgitter durch. Auf den Feldern der Kämpe sind bereits Trampelpfade entstanden, auf denen nichts mehr wächst, Hundekot verdirbt das Heu, das als Tierfutter dienen soll.