Favoriten Das sind die Stars der Biathlon-WM
Auf diese internationalen Stars müssen sie bei der Biathlon-WM achten.
JOHANNES THINGNES BÖ (Norwegen/25): 18 Rennen, zwölf Siege, dazu zwei zweite Plätze - Bö dominiert diese Saison nach Belieben. Der Skandinavier ist mit Abstand der schnellste Läufer im Feld und, wenn er alles trifft, nicht zu schlagen. Selbst wenn es Fehlschüsse hagelt, kann er wie bei den letzten Weltcups vor der WM das Podest angreifen. Gold in jedem Rennen ist absolut möglich.
ALEXANDER LOGINOW (Russland/27): Loginow hat zwar erst einen Sieg in diesem Winter auf dem Konto, dafür aber fünf weitere Podestplätze eingefahren. Das Problem: Aufgrund seiner Vergangenheit interessiert das niemanden. Der Russe, der zuletzt schwankende Leistungen zeigte, ist überführter Epo-Sünder. Die Skepsis ihm gegenüber ist (nicht nur) im Kreise der Athleten groß.
MARTIN FOURCADE (Frankreich/30): Der Dominator der vergangenen Jahre ist Loginows größter Kritiker. Bei der WM 2017 verweigerte er ihm den Handschlag - ob es beide noch einmal gemeinsam auf das Podest schaffen, ist fraglich. Fourcade wurde in der Vorbereitung durch eine Erkältung zurückgeworfen, die Leichtigkeit der zurückliegenden Jahre ist verflogen.
SIMON EDER (Österreich/36): Aufgrund seines Alters nicht mehr der Schnellste auf den Skiern, mit der Waffe aber vielleicht das Nonplusultra. Der Linksschütze feuert die Patronen so schnell wie kein anderer aus dem Gewehr - und besticht mit einer herausragenden Trefferquote von 92 Prozent. Deshalb ist Eder vor allem in den schießlastigen Wettbewerben ein Geheimfavorit.
LISA VITTOZZI (Italien/24): Die Entdeckung der Saison und dank ihrer unglaublichen Konstanz verdient die Führende im Gesamtweltcup. Schießen konnte sie schon immer, mittlerweile aber auch läuferisch gereift. Sie profitiert extrem von der besonderen Trainingskonstellation der Italiener: Anders als üblich trainieren Vittozzi und Dorothea Wierer mit den zwei besten Männern, Lukas Hofer und Dominik Windisch. Das wirkt sich vor allem auf die Leistungen der Frauen positiv aus.
DOROTHEA WIERER (Italien/28): Die absolute Schnellschützin im Feld, ihre riskanten Einlagen erklären auch die schwankenden Platzierungen. Von Platz eins bis Platz 20 ist bei Wierer alles möglich. Entscheidend wird für sie ein guter Start im Sprint sein, um eine ideale Ausgangslage für den Verfolger zu haben. Dann könnte sich Wierer in einen (Medaillen)Rausch laufen.
ANASTASIYA KUZMINA (Slowakei/34): Die gebürtige Russin wusste zunächst gar nicht, ob sie sich überhaupt noch eine Saison antun will. Kuzmina wollte endlich mehr Zeit mit ihren beiden Kindern verbringen - die Liebe zum Sport lebte dennoch weiter. Und bei Großereignissen muss man die starke Läuferin seit jeher auf der Rechnung haben. Sechs olympische und zwei WM-Medaillen sprechen für sich.
HANNA ÖBERG (Schweden/23): Die Olympiasiegerin im Einzel will beweisen, dass ihre zurückliegenden Erfolge kein Zufall waren. Mit Top-Leistungen hat sie das in der bisherigen Saison bereits getan, beim Heimspiel könnte sie erneut glänzen. Denn: Das komplette schwedische Team ließ die Übersee-Weltcups aus und richtete den Fokus voll auf die WM-Vorbereitung. Es wäre nicht das erste Mal, dass der deutsche Trainer Wolfgang Pichler seine Athleten auf den Punkt in Topform bringt.