Neue TV-Geldverteilung Stimmen zur DFL-Mitgliederversammlung
Die DFL hat am Montag bei der Mitgliederversammlung den neuen Verteilerschlüssel für die TV-Gelder vorgestellt. Wir haben einige Reaktionen zusammengestellt.
Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer): "Die letzte Saison war bestenfalls ein laues Lüftchen. Jetzt kommt der Sturm. Mitten im Sturm sollte man nicht das Dach decken. In wirklich unsicheren Zeiten versuchen wir, Beschlüsse zu fassen, um irgendwie alle 36 Klubs durch diese Krise zu fahren. Es sind keine Zeiten für radikale Lösungen, sondern für verlässliche Lösungen, in denen man den Blick nach vorne wirft. Es ist ein Bekenntnis zum Leistungsprinzip, aber dennoch auch ein Setzen von neuen Impulsen. Dieser Beschluss hat das Potenzial, die Liga zusammenzuhalten. Ob es dazu kommt, müssen andere entscheiden."
Thomas Röttgermann (Vorstandsvorsitzender Fortuna Düsseldorf): "Wir möchten den Beschluss erst einmal intern ganz solide diskutieren und bewerten, aber was wir jetzt schon sagen können: wir stellen lediglich marginale Änderungen zum aktuellen Verteilungsschlüssel fest. Das, was wir uns erhofft haben, sozusagen ein Einstieg in den Umstieg mit einer Stärkung des sportlichen Wettbewerbs innerhalb der Ligen und zwischen den Ligen, hat keine Erfüllung gefunden."
Fernando Carro (Vorsitzender der Geschäftsführung Bayer Leverkusen): "Ich möchte dem DFL-Präsidium zur Erarbeitung dieses neuen Verteilerschlüssels gratulieren. Sie haben in einem langwierigen Entscheidungsprozess viele Interessen berücksichtigen und am Ende auch bündeln müssen. Dies ist dem Präsidium über einige kreative und sinnvolle Anpassungen insgesamt sehr gut gelungen. Das sage ich, obwohl die erfolgten Änderungen für Bayer 04 nicht unbedingt von Vorteil sein werden."
Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung Borussia Dortmund): "Die Entscheidung des DFL-Präsidiums über die Verteilung der Fernsehgelder stellt für die Spitzenklubs einen schmerzhaften Kompromiss dar. Dieser ist vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und aus Solidaritätsgründen aber unumgänglich und daher auch richtig. Während des gesamten Prozesses hat sich die weit überwiegende Zahl der Klubs der Bundesliga sowie der 2. Bundesliga sehr kollegial und fair gezeigt. Mein Dank geht an das DFL-Präsidium, das als Mittler zwischen den unterschiedlichen Interessen der Klubs seine Feuertaufe bestanden hat."
Oliver Leki (DFL-Präsidiumsmitglied und Vorstand SC Freiburg): "Ich hatte schon den Eindruck, dass ein ganz breiter Konsens besteht. Es war unsere Aufgabe, eine gute Lösung im Sinne der gesamten Liga zu finden. Ich glaube, dass insgesamt ganz viele Aspekte, wie die Stabilität, bestmöglich berücksichtigt sind. Es sind richtige Schritte für die Zukunft gemacht worden. Es war richtig, einen Impuls zu setzen."
Fanbündnis "Unsere Kurve" (Foto: Vorstandsmitglied Helen Breit, Symbolbild): Wir können keine substantiellen Veränderungen erkennen. Das Leistungs- und Vermarktungsprinzip ist weiterhin vorherrschend und bestehende Unterschiede werden zementiert. Die marginale Erhöhung des Prozentsatzes in der Säule Gleichverteilung entpuppt sich als vorübergehende Corona-Hilfsmaßnahme."