Formel 1 Großer Preis von Monaco 2019: Fragen und Antworten
Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Großen Preis von Monaco 2019.
Was steht an?
Das sechste Rennen der Formel-1-Saison - und das ist nicht irgendein WM-Lauf. Die Hatz durch die Straßenschluchten des kleinen Fürstentums Monaco (Sonntag, 15.10 Uhr/RTL und Sky) gilt als glamouröses Highlight im Rennkalender. Allerdings drückt der plötzliche Tod von Rennfahrerlegende Niki Lauda, zuletzt Aufsichtsratschef des alles dominierenden Mercedes-Teams, spürbar auf die Stimmung.
Wird des Verstorbenen in besonderer Weise gedacht?
Ja. Die Mercedes-Teammitglieder tragen Trauerflor. Zudem ziert der Schriftzug "Danke Niki" die Nasen der beiden Silberpfeile, darüber ist ein Autogramm Laudas in roter Schrift zu sehen. Weiterhin strahlt einer der üblicherweise silbernen Sterne auf der Motorabdeckung in Rot - in Erinnerung an Laudas Markenzeichen, die rote Kappe. Laudas Ex-Rennstall Ferrari verzierte seine beiden Boliden an den Seitenkästen mit dünnen schwarzen Balken und dem Schriftzug Niki Lauda in jener verspielten Schriftart, die der Österreicher in aktiven Ferrari-Zeiten (1974 bis 1977) verwendet hatte. Ferrari-Starpilot Sebastian Vettel (Heppenheim) ließ kurzfristig einen roten Helm im Lauda-Design anfertigen, auf dem in weißen Lettern der Name des dreimaligen Champions zu lesen ist.
Was macht Monaco so besonders?
Auf der nur 3,337 Kilometer langen Runde warten 18 Kurven, Auslaufzonen gibt es nicht, dafür jede Menge Leitplanken. Jeder Fehler wird bestraft, nicht zuletzt deswegen hat ein Sieg in Monaco einen enormen Stellenwert für jeden Fahrer. Drumherum feiert (sich) derweil der Jetset auf mondänen Yachten oder in den sündhaft teuren Clubs. Auf dieser Bühne steigt der nächste Versuch von Sebastian Vettel und Ferrari, die Doppelsieg-Serie von Mercedes zu beenden.
Wer ist Favorit?
Natürlich die Silberpfeile! In den bisherigen fünf Saisonrennen machten der fünfmalige Champion Lewis Hamilton (England) und sein finnischer Stallkollege Valtteri Bottas die Plätze eins und zwei unter sich aus. Sechs Doppelsiege in Folge wären ein Novum in der fast 70-jährigen Geschichte der Formel 1. Dass dieser Rekord fällt, erscheint nicht unwahrscheinlich, schließlich war Mercedes zuletzt besonders in langsamen Kurven der Konkurrenz von Ferrari und auch Red Bull eine kleine Galaxie voraus. Weil im Fürstentum das Überholen noch schwieriger ist als sonstwo, kommt dem Qualifying vorentscheidende Bedeutung zu: In den vergangenen 33 Jahren ging der spätere Sieger 26-mal aus der ersten Startreihe ins Rennen.
Was können Sebastian Vettel und Ferrari ausrichten?
Die Chancen auf die Trendwende stehen angesichts dieser Vorzeichen nicht gerade gut. Die Scuderia scheint beim Design des SF90 auf das falsche Pferd gesetzt zu haben: Der 2019er-Ferrari hat zwar den größten Speed auf den Geraden, doch die Zeitverluste auf Mercedes und auch Red Bull in den Kurven waren zuletzt eklatant. Zusätzlich muss Vettel im eigenen Team durch Leistung für klare Verhältnisse sorgen. Die Stallorder ist bei Ferrari zum leidigen Dauerthema geworden, und für Vettels aufmüpfigen Teamkollegen Charles Leclerc (21) ist es gewiss kein Nachteil, dass er als gebürtiger Monegasse zwischen Rascasse und Casino jeden Bordstein kennt.
Ist Mercedes also unschlagbar?
Das nicht, allerdings müssen wohl gewisse Umstände zusammenkommen. Aufgrund der Enge der Strecke und der Null-Fehler-Toleranz ist jederzeit eine Safety-Car-Phase möglich, die das Rennen auf den Kopf stellen könnte. Auch Regen hat in Monaco schon oft für überraschende Ergebnisse gesorgt. Zumindest für das Qualifying am Samstag prognostizieren die Wetterfrösche eine erhöhte Niederschlagswahrscheinlichkeit.