Chronik Pannen bei deutschen Regierungsmaschinen
- November 2018
Der Langstrecken-Airbus „Konrad Adenauer“ vom Typ A340-300 musste nach einem schwerwiegenden technischen Defekt nur eine Stunde nach dem Start umkehren. Wegen einer kaputten Verteilerbox funktionierte die Funkanlage nicht mehr. Nicht ungefährlich: Die vollgetankte Maschine konnte deshalb auch kein Kerosin mehr abwerfen, um mit weniger Gewicht zu landen. Der A340 sollte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) nach Buenos Aires zum G20-Gipfel bringen. Die Reise endete vorerst in Köln, Merkel und Scholz reisten am nächsten Tag mit einem Linienflug aus Madrid weiter.
- November 2018
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war zu Besuch in Südafrika. Doch der Airbus machte Probleme, eines der vier Triebwerke des riesigen A340-300 konnte nur mithilfe eines eilig herbeigeschafften Geräts von außen gestartet werden.
- Oktober 2018
Die „Adenauer“ konnte nicht starten, weil Ratten oder Mäuse am Flughafen in Indonesien Kabel angeknabbert hatten. Finanzminister Olaf Scholz buchte nach einer Tagung des Internationalen Währungsfonds kurzerhand einen Linienflug für sich und wenige Mitarbeiter. Große Teile der Delegation mussten länger am Tagungsort bleiben.
- Juni 2018
Steinmeier musste auf eine Ersatzmaschine für den Flug nach Weißrussland umsteigen, weil am A340 dieses Mal die Hydraulik fehlerhaft war.
- Dezember 2016
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) legte einen unfreiwilligen Zwischenstopp in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ein und übernachtete dort. Zuvor war am A340 ein Computerproblem aufgetreten, der Flug nach Mali konnte erst nach der Unterbrechung fortgesetzt werden.
- Mai 2016
Steinmeier, damals Außenminister, war qua Amt besonders oft betroffen von Pleiten und Pannen der Regierungsmaschinen. Der Airbus A319 des Außenministers hatte einen Riss in der Cockpitscheibe. Steinmeier hing zunächst in Litauens Hauptstadt Vilnius fest. Eine Ersatzmaschine holt ihn ab.
- Mai 2016
Wieder Steinmeier: Gleich zu Beginn einer Afrika-Reise platzte beim Start in Berlin einer von zwölf Reifen am Airbus A340. Die Piloten legten eine Vollbremsung hin, die Reise konnte mit reichlich Verspätung fortgesetzt werden.
- April 2016
Und nochmal kämpfte der Außenminister binnen weniger Wochen mit technischen Problemen. Nach einem Motordefekt der „Adenauer“ konnte ein Ersatzteil im chinesischen Changsha nicht sofort beschafft werden. Steinmeier kam zu spät zum G7-Außenministertreffen in Japan.
- November 2015
Der Bordcomputer der „Adenauer“ fiel aus. Für seine Reise nach Italien musste Steinmeier in eine Chartermaschine umsteigen.
- März 2014
Wieder Computerprobleme der „Adenauer“: Bei der Vorbereitung für den Start gab es in den Instrumenten starke Rauchentwicklung, Steinmeier blieb länger in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.
- Mai 2011
Wegen eines defekten A310-Kühlaggregats flog der damalige Bundespräsident Christian Wulff (CDU) aus Brasilien per Linie nach Berlin.
- April 2010
Dieses Mal war nicht die Technik sondern Vulkanasche Schuld an einer für Merkel turbulenten Reise. Beim Rückflug aus San Francisco versuchte die Bundeskanzlerin erst über Lissabon, tags darauf über Rom die Aschewolke des isländischen Eyjafjallajökullzu zu umfliegen, die den gesamten Flugverkehr in Europa lahmgelegt hatte. Von Italien reiste Merkel schließlich erst mit Bus und dann in der Limousine zurück nach Berlin, wo sie mit zwei Tagen Verspätung eintraf.
- März 2009
Auf ihrem Flug nach Brüssel musste Merkel wegen Überhitzung eines Triebwerks der Regierungs-Challenger unplanmäßig in Hannover zwischenlanden - und auf eine Ersatzmaschine umsteigen.
- September 2008
Der damalige Bundespräsident Horst Köhler (CDU) nahm einen Linienflug von Peking nach Frankfurt, weil die alte „Konrad Adenauer“ defekt war.
- Juli 2008
In Algier beschädigte eine fahrende Gangway Merkels Maschine Flieger „Theodor Heuss“, Vorgängerin des heutigen Kanzlerjets. Sie erreichte Berlin mit einem Flieger der algerischen Staats-Airline.
- August 2005
Der Regierungsflieger mit dem damaligen Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) musste kurz nach dem Start in Usbekistan wieder zum Flughafen Termes umkehren. Ein Vogel war ins Triebwerk geflogen und hatte es beschädigt. Struck übernachtete auf einem Feldbett im Bundeswehr-Lager, wurde aber mit einem Grillabend entschädigt.