Corona-Auflagen „Nicht immer sofort die Polizei rufen“

Berlin · Angesichts der eskalierenden Corona-Lage hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Bürger zu mehr Eigenverantwortung aufgerufen. „Wir merken immer wieder, wie gereizt die Gesellschaft im Augenblick ist – bei der kleinsten Gereiztheit wird nach der Polizei gerufen“, klagte GdP-Vizee Jörg Radek.

 Polizeiliche Großlage seit März: Polizisten am Rande einer Demonstration auf dem Alexanderplatz am Sonntag in Berlin.

Polizeiliche Großlage seit März: Polizisten am Rande einer Demonstration auf dem Alexanderplatz am Sonntag in Berlin.

Foto: dpa/Paul Zinken

Jeder Kneipenwirt könne selbst ein Verbot aussprechen, wenn sich ein Gast nicht an die Sperrstunden halte oder die Corona-Liste nicht korrekt ausfülle. Er müsse nicht sofort die Polizei benachrichtigen. „Ich vermisse hier mehr Eigenverantwortung“, sagte Radek unserer Redaktion. Er wünsche sich, dass die Eigenverantwortung auch dadurch steige, indem sich jeder zurücknehme und sich an die Auflagen halte, meinte Radek. „Ich hoffe zudem, dass es die Verwaltung schafft, widerspruchsfreie Auflagen zu formulieren – sonst wird die Arbeit der Polizei unnötig erschwert“, fügte er hinzu.