Hintergrund Das sind die Eckpunkte der Bundeswehrreform
Die Bundeswehrreform wurde im Frühjahr 2010 vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auf den Weg gebracht. Ab März 2011 setzte sie sein Nachfolger Thomas de Maizière (CDU) fort. Hier die Kernpunkte.
Wehrpflicht: Die Wehrpflicht wurde zum 1. Juli 2011 ausgesetzt und durch einen freiwilligen Wehrdienst ersetzt, der bis zu 23 Monate dauert.
Truppenstärke: Anfang 2010 hatte die Bundeswehr noch 250 000 Soldaten, künftig sollen es nur noch 170 000 Berufs- und Zeitsoldaten und bis zu 15 000 freiwillig Wehrdienstleistende sein. Durch das Aussetzen der Wehrpflicht ist die Bundeswehr bereits unter 200 000 Soldaten geschrumpft.
Zivilbeschäftigte: Die Zahl der Zivilbeschäftigten wird von 76 000 auf 55 000 verringert.
Ministerium: Das Verteidigungsministerium wird um ein Drittel verkleinert - von derzeit gut 3000 auf 2000 Mitarbeiter. Langfristig soll davon die Mehrheit in Berlin arbeiten, derzeit sind es gut 500. Der Erstsitz des Ministeriums bleibt aber in Bonn.
Reformbegleitprogramm: Mit einem milliardenschweren Maßnahmenpaket will de Maizière den geplanten Abbau von 36 000 Stellen bei der Bundeswehr sozialverträglich gestalten und die Attraktivität der Truppe verbessern. Allein bis 2015 soll das Programm den Steuerzahler rund eine Milliarde Euro kosten.
Ausrüstung: De Maizière will Milliarden-Kürzungen bei wichtigen Rüstungsprojekten vornehmen. Verzichten will er unter anderem auf 37 Eurofighter-Kampfjets (140 statt 177), 40 Tiger-Kampfhubschrauber (40 statt 80) und 42 Transporthubschrauber NH-90 (80 statt 122). Die Streichliste umfasst 20 Hauptwaffensysteme.