Fotos Das waren die schwarz-grünen Knackpunkte
Das schwarz-grüne Klima ist rau: Vor allem zwischen der CSU und den Grünen zeigen sich erhebliche Differenzen. Aktuell sticht besonders der Streit um den Umgang mit Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union hervor. Der Ton ist schrill. Doch es gibt andere Politikfelder, in denen Schwarz und Grün gar nicht weit voneinander entfernt sind.

GESUNDHEIT I: Hier könnten Schnittmengen in einer Reform des heutigen Finanzierungssystems der Krankenkassen liegen. Heute ist es so, dass künftige Kostensteigerungen allein die Arbeitnehmer über Zusatzbeiträge und die Steuerzahler tragen müssen, die Arbeitgeber sind außen vor. Das dürften die Grünen ändern wollen.

GESUNDHEIT II: Eine Bürgerversicherung für alle - Kernforderung der Grünen - ist mit der Union aber wohl nicht zu machen. Spannend würde sein, wie beide Seiten mit der privaten Krankenversicherung (PKV) umgehen. Im Grünen-Modell einer Bürgerversicherung ist für die PKV langfristig kaum Platz. Doch selbst in den Reihen der Union wurde die Zweiteilung der Krankenversicherung schon in Frage gestellt.

BILDUNG I: Die Grünen lehnen das von der CSU durchgesetzte Betreuungsgeld komplett ab und wollen es wieder abschaffen. Stattdessen fordern sie mehr Geld für den Kita-Ausbau, für Betreuung und Bildung. Die Union wird das Betreuungsgeld nicht preisgeben. Es könnte aber Schnittmengen bei Ganztagsschulen geben

BILDUNG II: Die Grünen lehnen das von der CSU durchgesetzte Betreuungsgeld komplett ab und wollen es wieder abschaffen. Stattdessen fordern sie mehr Geld für den Kita-Ausbau, für Betreuung und Bildung. Die Union wird das Betreuungsgeld nicht preisgeben. Es könnte aber Schnittmengen bei Ganztagsschulen geben

ARBEIT UND SOZIALES I: Hier sind zahlreiche Kompromissmöglichkeiten denkbar. So bekennen sich beide Seiten schon jetzt zum gleichen Lohn für Zeit- und Leiharbeiter mit den Stammbelegschaften. Die Grünen wollen einen Mindestlohn bei zunächst 8,50 Euro gesetzlich fixiert sehen, die Union will branchenbezogene Lohnuntergrenzen von den Tarifparteien aushandeln lassen - jedoch ohne politische Vorgabe.

ARBEIT UND SOZIALES II: In der Rente streben beide Seiten eine Absicherung für langjährig Versicherte bei 850 Euro nach unten an. Allerdings gehen die Vorstellungen noch auseinander, wie die Voraussetzungen für diesen Schutz gegen Altersarmut aussehen sollen. Bei der Unionsforderung nach einer Mütterrente hegen die Grünen Zweifel an der Finanzierbarkeit - insgesamt wollen sie eine Garantierente.

STEUERN I: Auch wenn alle Beteiligten das Thema Steuererhöhung nun niedrig hängen: Eine Einigung auf höhere Steuern für Besserverdiener ist denkbar, aber wohl nicht schon ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 60 000 Euro (Ledige). Der Grundfreibetrag steigt 2014 ohnehin von 8130 auf 8354 Euro. Das ist weniger als von den Grünen gefordert (mindestens 8700 Euro).

STEUERN II: Entlastungen bei der "kalten Progression" scheinen möglich, da die Länder dank Gegenfinanzierung mitziehen dürften. Wenig Chancen hat die von den Grünen geforderte befristete Vermögensabgabe zur Schuldentilgung. Genauso wenig dürften sie sich bei der Union mit der Forderung durchsetzen, das Ehegattensplitting abzuschmelzen und durch individuelle Besteuerung mit übertragbarem Grundfreibetrag zu ersetzen.

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