Fotos Strauss-Kahn, die Richterin und sein Anwalt
IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn soll in einem New Yorker Hotel versucht haben, ein Zimmermädchen zu vergewaltigen. Am Montag hatte er zum ersten Mal vor den Haftrichter treten müssen.
Der französische Finanzfachmann ist unrasiert, der Blick ist schwer. Er wirkt um Jahre gealtert.
Sein Anwalt bot dem Gericht eine Kaution in Höhe von einer Million US-Dollar, um seinen Mandanten aus der Untersuchungshaft freizulassen.
Haftrichterin Melissa Jackson lehnte ab. Inzwischen ist Strauss-Kahn aber auf Kaution freigekommen.
Zunächst hatte die US-Justiz offenbar befürchtet, der Finanz-Fachmann könnte sich absetzen.
Die Verhandlung. Dem Franzosen werden versuchte Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und ein "krimineller sexueller Akt" vorgeworfen. Damit ist im US-Strafrecht erzwungener Oral- und Analverkehr gemeint.
Das Medien-Interesse im Gericht in New York ist gewaltig.
Die Beine sind überkreuzt, die Arme verschränkt, der Blick ist genervt. Nur hin und wieder schimmert auf der Anklagebank das Selbstbewusstsein auf, das dem 62-Jährigen immer nachgesagt wird.
In anderen Momenten hat der 62-Jährige jeglichen Glanz verloren. Dabei eilte ihm bis zum Montag der Ruf voraus, ein Mann mit Ausstrahlung, Charme und Charisma zu sein.
Verteidigen lässt er sich vom Promi-Anwalt Benjamin Brafman. Der Jurist hat schon Michael Jackson rechtlichen Beistand geleistet.
Sein Anwalt verließ das Gericht mit verkniffenem Gesicht. Seinem Mandanten könnte im schlimmsten Fall eine Haftstrafe von bis zu 70 Jahren drohen.