Frankreich in der Krise Das Ende der Allmacht des Staates

Analyse | Paris · Nicht nur die Corona-Pandemie deckt in Frankeich die Schwächen des Zentralstaates auf. Die Forderungen der Bürger nach mehr Demokratie werden lauter. Als Bremsklotz erweist sich ausgerechnet der als Reformer angetretene Präsident Emmanuel Macron.

 Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich. (Archivbild)

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich. (Archivbild)

Foto: dpa/Francisco Seco

Frankreich zweifelt. Die Grande Nation präsentiert sich als Führungsmacht - wenn auch nicht mehr in der Welt, so doch in Europa. Dieses Bild aber hat Risse bekommen. Hinter der Fassade kommt ein Land zum Vorschein, dessen Selbstbewusstsein ins Wanken gekommen ist. Zu groß und zu vielfältig sind die Herausforderungen, denen sich Frankreich stellen muss. Die Probleme sind nicht neu, seit Jahren wird geklagt über antiquierte Verwaltungsstrukturen, ein veraltetes Sozialsystem oder auch ein ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle. Diese bedrohliche Melange konnte bisher kontrolliert oder auch einfach ignoriert werden, doch die aktuelle Krise bringt die Versäumnisse ans Licht.