Kommunalwahlen in der Türkei Die vier wichtigsten Parteien und ihre Vertreter
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan ist der Kopf der AKP ("Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung"). Die Partei versteht sich selbst als "islamisch-konservativ und demokratisch" und wird im politischen Spektrum der Türkei rechts der Mitte eingeordnet. Seit 2002 stellt die AKP – und zwar mit wachsender Tendenz – die bei weitem stärkste Fraktion des türkischen Parlaments (327 der 550 Abgeordneten). Erdoğan vertritt mit Nachdruck traditionelle islamische Werte.
Kemal Kılıçdaroğlu ist seit 2010 Parteivorsitzender der sozialdemokratischen CHP ("Republikanische Volkspartei"). Die CHP ist die stärkste Oppositionspartei. Gegründet wurde die Partei 1923 von Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk. Bis 1945 fungierte die Institution de facto als einzige politische Partei der türkischen Republik überhaupt und symbolisierte auch danach über viele Jahrzehnte den Geist der autoritären Modernisierung. Heute bemüht sich die intern zutiefst gespaltene Partei, um ein sozialdemokratisches, laizistisches (Trennung von Kirche und Staat) und proeuropäisches Profil.
Devlet Bahçeli ist der Parteivorsitzende der rechtsnationalen MHP ("Partei der Nationalistischen Bewegung"). Die Partei bildet die dritte politische Kraft im türkischen Parlament. Die 1969 gegründete, zeitweilig verbotene rechtsnationalistische Partei tritt für die nationale Einheit und Identität des türkischen Volkes, die Dominanz des Türkentums gegenüber anderen ethnisch-religiösen Bevölkerungsgruppen und Unitarismus ein.
Selahattin Demirtaş ist Vorsitzender der BDP ("Partei des Friedens und der Demokratie"). Die Partei wurde 2008 als politische Formation der ethnisch kurdischen Bevölkerung der Türkei gegründet. Sie ist Nachfolgerin der 2009 verbotenen pro-kurdischen DTP ("Partei der Demokratischen Gesellschaft"), vertritt die Interessen insbesondere der kurdischen Minderheit der Türkei, fordert demokratische und kulturelle Autonomie und ist dem linken Spektrum zuzurechnen.
Für die Saison 2024/25 Die Zu- und Abgänge bei der Düsseldorfer EG
Zuletzt aktualisiert:
28.03.2014