Antrittsrede des neuen US-Präsidenten Bidens christliche Rhetorik

Analyse | Düsseldorf · Ein Zitat von Augustinus, ein gemeinsames Gebet, Worte über Wahrheit und Lüge – Joe Biden hat in seiner ersten Rede zu christlichen Motiven gegriffen. Die religiösen Bezüge sollen dem neuen US-Präsidenten bei seiner wichtigsten Aufgabe helfen: Versöhnung.

 Bei der Vereidigung von Joe Biden hielt dessen Frau Jill  die Bibel aus dem Familienbesitz der Bidens.

Bei der Vereidigung von Joe Biden hielt dessen Frau Jill  die Bibel aus dem Familienbesitz der Bidens.

Foto: dpa/Andrew Harnik

Amerikanische Politiker sprechen mit mehr Pathos als es Amtsträger hierzulande tun. Darum ist bei Großereignissen wie der Vereidigung des neuen Präsidenten mehr von Glorie, Größe, dem Spirit der amerikanischen Nation die Rede. Doch jeder Präsident taucht seine hochaufgeladenen ersten Worte im Amt in eine eigene Farbe, spricht mit einem Ton, der die Stimmungslage seiner Ära zumindest für die ersten Monate vorgibt. Bei Obama war das die Dynamik des Aufbruchs, die Hoffnung auf Wandel. Trump gab bereits den radikalen Egokurs für sein Land vor und und gab sich als düster entschlossener Vertreter nationaler Interessen. Und Joe Biden?