Fotos Dumm gelaufen: Evolutionspannen im Tierreich
Robben sind farbenblind, können kein Blau sehen - und das in einer Welt, in der alles in Blau gehalten ist. Verloren haben sie diesen Sinn vermutlich in einer evolutionären Übergangsphase, als sie noch im eher grünen Flachwasser lebten. Später konnten sie diesen Fehler nicht mehr korrigieren.
Sind die farbenblind? Testen Sie es
Raben sind sehr inteligente Tiere. Genau das verleitet sie aber auch zur Zockerei. Einfach nur weil es ihnen Spaß macht, ärgern sie gerne Hunde oder gar Wölfe indem sie ihnen in den Schwanz picken. Das riskante Spiel geht nicht selten schief und ist bestimmt nicht im Sinne der Evolution.
Beim Kardinalbarsch brütet das Männchen die Eier im Maul aus. Der in subtropischen Gewässern beheimatete Strahlenflossler nimmt dabei das Maul allerdings sehr voll. In der zweiwöchigen Brutzeit kann der werdende Papa so nichts essen und auch nur schwer atmen. So verschluckt er vor Hunger einen Teil der Eier, weitere Nachkommen in spe werden aus Angst vor Erstickung einfach ausgespuckt. Der Schwund vor dem Schlüpfen liegt damit bei 40 bis 60 Prozent.
Nicht aus Menschenliebe, sondern durch einen evolutionären Irrtum werden Delfine zu Rettern von Ertrinkenden. Instinktiv befördern sie Artgenossen in Not an die Wasseroberfläche, damit diese dort weiter atmen können. Hilflose Delfine können meist die Horizontale nicht mehr halten, liegen senkrecht im Wasser, genau so wie ein ertrinkender Mensch.
Die Giraffe bekam meterlange Beine und einen noch längeren Hals, damit sie sich an höheren Baumwipfeln laben konnte. Der Haken: Sie ist nur schwer zu beschleunigen. Bei Gefahr muss sie direkt vom Gehen in den Sprint wechseln, beim Traben würde sie stolpern und leichte Beute werden. Das ist so, als wenn man ein Auto vom ersten in den fünften Gang schaltet. Kfz-Mechaniker raten davon ab, weil es Energien kostet und das Getriebe ruiniert - das gilt auch für die Giraffe.
Belugas haben eine verhängnisvolle Vorliebe für das Süßwasser. Regelmäßig schwimmen sie in Flüsse, um sich dort an den Steinen ihre alte Haut abzureiben. Leider vergessen sie dabei Ebbe und Flut, wodurch auch in Flüssen das Wasser steigt und sinkt. Immer wieder stranden die Tiere im Niedrigwasser der Flüsse. Das bedeutet für viele von ihnen den Tod.
Der Gepard spielt bei der Jagd seine Trumpfkarte Schnelligkeit aus. Dummerweise ist er anschließend so außer Atem, dass Hyänen oder andere Räuber ihm die Beute wieder abnehmen.
Die Schnelligkeit birgt für den Gepard noch ein anderes Problem. Um ein bestimmtes Merkmal erhalten zu können, müssen die Tiere auf genetische Veränderungen verzichten. So läuft die Vermehrung überwiegend im Verwandtenbereich ab. Das hat nach Jahren der Inzucht - ähnlich wie bei Labormäusen - degenerative Veränderungen sowie Anfälligkeit für Krankheiten zur Folge.
Die Nester der Tropenameisen werden bei starkem Regen häufig überschwemmt. Der Trick der Ameisen: Sie trinken das Wasser auf, rennen nach draußen und pinkeln es dort wieder aus. Dummerweise machen sie das meiste zu nah am Bau, so dass alles wieder zurückfließt...
Die gemeine Strumpfbandnatter - hier im Bild eine verwandte Kornnatter - frisst für ihr Leben gern rauhäutige Gelbbauchmolche. Da sind sie auch die Einzigen, denn der Molch ist sehr giftig. Zwar wurde die Natter im Laufe der Zeit weitgehend unempfindlich dagegen, doch bis zu sechs Stunden nach der Molchmahlzeit sind die Schlangen äußerst träge - und werden so häufig selbst von Kojoten oder Greifvögeln gefressen.
Albatrosse sind äußerst elegante Flieger, stunden- oder gar tagelang können sie durch die Luft gleiten. Wenn es aber die Landung ansteht, geht die Eleganz flöten. Weil sie viel zu schnell herunterkommen, stürzen sie oft oder überschlagen sich. Das hat nicht selten Verletzungen zur Folge.
Die Lieblingsspeise der Pottwale sind Riesentintenfische. Die leben in großen Tiefen. Statt seinen Eiweißbedarf weiter oben mit Fischen zu decken, tauchen die riesigen Tiere immer wieder über 1000 Meter tief hinab. Das ist nicht nur gefährlich, sondern hat auch ein löchriges Skelett zur Folge, typisch für Taucherkrankheiten.
Wenn sich das Wolfsspinnenmännchen paaren will, wedelt es mit seinen Haarbüscheln und trommelt mit den Beinen auf den Boden. Das lockt jedoch nicht nur Weibchen, sondern auch die gefräßigen Springspinnen an - und die werden durch diese Signale sogar in Jagdlaune versetzt.