Bilder "Tatort: Franziska" - niederschmetternd gut
Der Kölner "Tatort: Franziska" ist so hart, dass er als erster in 43 Jahren aus Jugendschutz-Gründen auf 22 Uhr verlegt wurde. Mit der Folge wird die langjährige Assistentin Tessa Mittelstaedt verabschiedet.
Es ist gute alte Tradition, dass der "Tatort" den normalen Sonntagabend-Blues noch ein wenig verstärkt. Schließlich bekommt man viel soziales Elend zu sehen. Der Kölner "Tatort" am ersten Januar-Sonntag dürfte den Zuschauer allerdings in einem noch nie dagewesenen Zustand der Zerknirschung zurücklassen.
Es ist diesmal auch nix mit versöhnlicher Schlussszene an der Würstchenbude. Und weil das so ist, läuft "Franziska" erst um 22.00 Uhr.
Franziska wurde als Geisel genommen: Diese Nachricht trifft Ballauf und Schenk mitten ins Mark.
Sie müssen nicht nur den Mord an einem Häftling in der JVA Köln aufklären, sondern auch dringend ihrer Kollegin helfen.
Neben ihrem Job bei der Mordkommission engagiert sich Franziska als ehrenamtliche Bewährungshelferin. Und ausgerechnet der ihr zugeordnete Häftling Daniel Kehl bedroht sie jetzt im Besucherraum des Gefängnisses mit einem Messer.
Nach zehn Jahren Haft steht er eigentlich kurz vor seiner Entlassung. Doch er ist dringend tatverdächtig, gerade seinen Zellennachbarn Sergej Rowitsch ermordet zu haben.
Kehl beteuert seine Unschuld. Doch sein Mithäftling Niklas Berg bezeugt, ihn quasi auf frischer Tat ertappt zu haben. Ist eine Verschwörung gegen Kehl im Gange?
An ihm kommt im Knast keiner vorbei: Der Häftling Stefan Katschek hat seine Finger überall im Spiel. Was weiß er über den Mord an seinem Mithäftling Sergej Rowitsch, wollen die Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk wissen.
Ermittlungen in der JVA: Max Ballauf und Freddy Schenk mit dem Justizvollzugsbeamten Olaf Dröger.
Daniel Kehl hat Franziska in seiner Gewalt. Er will seine Freiheit. Sofort. Dafür bietet er dem Staatsanwalt einen Deal an.
Tessa Mittelstaedt verabschiedet sich mit dieser Folge nach zwölfeinhalb Jahren auf eigenen Wunsch aus dem "Tatort"-Team. Ihre Figur Franziska Lüttgenjohann war als weiblicher Sidekick der Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) außerordentlich beliebt.
Die Ermittlungen von Ballauf und Schenk werden zu einem Wettlauf mit der Zeit, denn Kehl zieht die Schlinge, die er Franziska um den Hals gelegt hat, immer enger.
Die Polizistin kämpft um ihr Leben, erscheint psychologisch überlegen. Der Täter wirkt hilflos, erntet sogar ein paar Lacher - Darsteller Schönemann war bisher auch eher für schräge Rollen bekannt. Doch der Schein täuscht.
Nach der Botschaft dieses Films fragt man besser nicht. Wenn er eine hat, ist sie so verstörend, dass man am Montagmorgen vermutlich sehr unausgeschlafen zur Arbeit gehen würde.