Weihnachten im Gefängnis Wenn die Kinder nach Papa fragen

Anrath · Weihnachten ist das Fest der Liebe und Familie. Doch Gefangene sind an jenem Tag von ihren Liebsten getrennt. Einsamkeit und Reue sind dann besonders präsent. Wie Gefangene und Bedienstete die Weihnachtstage in der JVA Willich erleben.

K. Lenzen befindet sich noch in der Ausbildung zur Justizvollzugsbeamtin. Sie versucht, den Gefangenen beizustehen.

K. Lenzen befindet sich noch in der Ausbildung zur Justizvollzugsbeamtin. Sie versucht, den Gefangenen beizustehen.

Foto: Norbert Prümen

Wenn Aleksander Trajkov an Weihnachten denkt, dann kommen glückliche Erinnerungen in ihm hoch. Ausgelassene Abende mit der ganzen mazedonisch-italienischen Familie im Sauerland. Seinen Onkels, Tanten, Cousins, Cousinen, den Eltern – und natürlich seiner Verlobten und den vier gemeinsamen Kindern. Der leckere Fisch, die Spiele, die Freude seiner drei Töchter und des Sohnes beim Auspacken der Geschenke. Doch schon zum zweiten Mal ist er nicht dabei, muss Weihnachten hinter Gittern verbringen. Seit mehr als einem Jahr sitzt er in Untersuchungshaft in der JVA in Anrath. Der Vorwurf: Bewaffneter Raubüberfall. Das Gerichtsverfahren läuft noch, der 36-Jährige betont: „Ich bin unschuldig.“