Der kurze Ruhm einer Rennstrecke

Diese Aufnahme entstand, kurz nachdem Helmut Niedermayrs Rennwagen hinter der Friedhofsbrücke in die Zuschauermenge geraten war. Etwa zwei Minuten später werden die übrigen Rennwagen wieder an dieser Stelle vorbeirasen – mit rund 200 km/h.

Auschnitt aus einer historischen Karte von Wegberg, vermutlich von 1936. Vom Grenzlandring ist noch nichts zu sehen. Die einzige West-Ost-Straßenverbindung führt über Abzweigungen durch die Ortsmitte.

Ein Bild vom Bau des Grenzlandrings an der Tüschenbroicher Straße. Die Arbeiten dauerten rund drei Jahre.

Carl Marcus wurde 1945 von den britischen Besatzungsmächten zum Oberbürgermeister von Rheydt ernannt und blieb dies bis 1948. Er soll den Grenzlandring 1947 auf dem Rückweg einer Dienstreise entdeckt haben.

Emil „Teddy“ Vorster war Textilfabrikant in Rheydt und in der Nachkriegszeit ein erfolgreicher Hobbyrennfahrer. Er hatte den größten Anteil daran, dass der Grenzlandring zu einer berühmten Rennstrecke wurde.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Karl Arnold eröffnet am 18. August 1948 den Grenzlandring.

Karl Gommann aus Remscheid kam beim Grenzlandring-Rennen 1950 ums Leben, nachdem sein Fahrzeug in der Gladbacher Kurve bei Beeck von einer Windböe erfasst wurde und sich überschlägt.

Helmut Niedermayr überlebte den Rennunfall, bei dem 13 Menschen ihr Leben verloren, schwer verletzt. 1956 beendete er seine Motorsportkarriere.

Maria M. aus Bracht überlebte den Unfall von 1952, ihr Mann Friedrich jedoch nicht. Die Witwe und die zwei Kinder mussten fortan mit weniger als dem Drittel des bisherigen einzigen Einkommens zurecht kommen.

Die Eltern des verstorbenen Schülers Gottfried S. erhalten außer einem Kranz vom Veranstalter keinerlei Abfindung oder Beihilfe. Um die Beerdigung ihres Sohnes finanzieren zu können müssen sie sogar ihren Küchenherd verkaufen.

Heute erinnert an der Unfallstelle dieser Gedenkstein an eines der schlimmsten Unglücke der Motorsportgeschichte. Errichtet wurde der Stein erst 60 Jahre nach der Katastrophe.

An drei Stellen wurde der Streckenverlauf des Grenzlandringes verändert. Hier, nahe der Unglücksstelle, wurde die Trasse für eine T-förmige Kreuzung von Grenzlandring und Alter Landstraße nach rechts verschwenkt.