Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch Kindeswohl in Solingen in Pandemie stärker gefährdet

Solingen · Die Zahl der Verdachtsfälle wegen Kindeswohlgefährdungen in NRW ist in einem Fünf-Jahres-Zeitraum gestiegen, auch in Solingen gibt es inzwischen mehr Fälle. Besonders im ersten Pandemie-Jahr verzeichnete die Stadt einen Anstieg.

 Die Stadt hat im vergangenen Jahr 50 Fälle akuter Kindeswohlgefährdung festgestellt, beispielsweise aufgrund körperlicher Misshandlung.

Die Stadt hat im vergangenen Jahr 50 Fälle akuter Kindeswohlgefährdung festgestellt, beispielsweise aufgrund körperlicher Misshandlung.

Foto: dpa/Annette Riedl

633 Verfahren zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdung hat es im vergangenen Jahr in der Klingenstadt gegeben. Das sind zwar weniger als im Vorjahr (753 Verfahren), jedoch 120 Fälle mehr als noch 2017, wo die Zahl im Vergleich zum Vorjahr bereits um knapp 180 Fälle gestiegen war. Das geht aus Zahlen des Allgemeinen Sozialen Diensts (ASD) der Stadt hervor. Damit reiht sich Solingen in ein landesweites Bild ein. Das Statistische Landesamt hatte Anfang August bereits in ganz Nordrhein-Westfalen eine Zunahme der Verfahren im vergangenen Jahr festgestellt. Demnach liege die Zahl in NRW mit 55.363 Fällen um 1,9 Prozent höher als 2020 (54.347 Verfahren) beziehungsweise 40,2 Prozent höher als noch 2017 (39.478 Verfahren).