Tödlicher Unfall in Rheinberg Strafe für ein dramatisches Unglück

Rheinberg · Weil ein Autofahrer in einer Rechtskurve nach links auf die Gegenspur abdriftet, stirbt ein sechsfacher Familienvater. Das Gericht verurteilt den 24-jährigen Unfallverursacher zu einem Jahr auf Bewährung. Der Angeklagte entschuldigt sich. Aber es bleiben Fragen.

 Der Opel Corsa landete nach dem Zusammenstoß im Graben. Der Fahrer starb an schweren inneren Verletzungen.

Der Opel Corsa landete nach dem Zusammenstoß im Graben. Der Fahrer starb an schweren inneren Verletzungen.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Der panische Schrecken dauert nur wenige Sekunden, gerade so lange, dass David L. (Namen geändert), noch den Fuß vom Gaspedal nehmen kann. „Was ist das denn jetzt?“, habe er noch gerufen, erzählt sein Beifahrer. Gebremst hat er wohl nicht mehr. Es kracht. Wenige Minuten später ist der 37-jährige Monteur tot, seine Frau ist Witwe und seine sechs Kinder sind Halbwaisen. Der Unfall ist zwei Jahre her. In Saal 120 des Rheinberger Amtsgerichts kommt ein wenig Licht ins Dunkel des Geschehens „mit so dramatischen Folgen“. Der Mann, der den Unfall auf der Moerser Straße (L 137, ehemals B 57) in Winterswick verursacht hat, sitzt auf der Anklagebank – für ein Vergehen, für das selbst der Richter nach eineinhalbstündiger Verhandlung keine richtige Erklärung findet.