Am Gymnasium Marienberg in Neuss „Das geht zu weit“ – ganzer Abiturjahrgang wegen Prostituierten-Kostümen nach Hause geschickt

Neuss · Die Marienberg-Leitung hat einen gesamten Abiturjahrgang nach Hause geschickt. Der Grund: Einige von ihnen interpretierten das Tagesmotto „Rotlicht, Blaulicht, Agenten“ in ihrem Kostüm wohl etwas zu freizügig.

Am Marienberg Gymnasium in Neuss wurden einige Abiturientinnen und Abiturienten nach Hause geschickt.

Am Marienberg Gymnasium in Neuss wurden einige Abiturientinnen und Abiturienten nach Hause geschickt.

Foto: Olaf Gruschka

Diese Kostümierungen waren für die Schulleitung des Gymnasiums Marienberg zu viel des schlechten Geschmacks: Nach der zweiten Stunde versammelte Leiter Norbert Keßler am Donnerstag den gesamten Abiturjahrgang im Forum, um ein Zeichen zu setzen. Wenig später traten alle angehenden Abiturientinnen den Heimweg an. Der Grund: Einige von ihnen interpretierten das Tagesmotto „Rotlicht, Blaulicht, Agenten“ wohl etwas zu freizügig. Laut Keßler gab es Schülerinnen – zum Teil bereits am Morgen sichtlich alkoholisiert –, die als Prostituierte verkleidet erschienen sind, andere wiederum gingen als Zuhälter. „Mit solch einem Frauenbild soll unsere Schule nicht in Verbindung gebracht werden“, betont Keßler. Zu den Kostümierungen zählten demnach nicht nur knappe Oberteile, sondern auch Lackstiefel und Netzstrumpfhosen, an denen zum Teil „als Verzierung“ Kondome baumelten. „Das geht deutlich zu weit“, so Keßler, der es allerdings bei seiner deutlichen Ansage beließ – so konnten die Schülerinnen (umgezogen) um 14.30 Uhr zurückkehren, um ihre Abi-Zulassungen zu erhalten.