Fotos Diese versteckten Details gibt es in Neuss zu sehen
Täglich kommen viele Menschen am Haus Niedertor vorbei. Doch die beiden Köpfe, die aus dem Mauerwerk ragen, würden oft übersehen, erzählt Stadtführer Helmut Wessels. Nun verrät er, was es damit auf sich hat.
Helmut Wessels bietet verschiedene Touren durch Neuss an.
Ein Mühlstein gibt einen Hinweis auf die Geschichte des Gebäudes.
Am Beginn und Ende der Hamtorstraße finden sich in der Straße außerdem Inschriften, die an die 2000-Jahr feiern und die römische Vergangenheit der Stadt erinnern.
Allgemein sei Neuss voll von Zeichen, Sinnbildern, Reliefen und Gedenktafeln. „Ich kann sie gar nicht alle aufzählen“, sagt der Stadtführer und nennt beispielhaft noch die Meilensteine, die auf die römische Vergangenheit der Stadt hinweisen. Einer von ihnen steht am Clemens-Sels-Museum, ein weiterer findet sich in der Nähe des Kaufhofs. Er gibt die Entfernung zu einer römischen Siedlung in Krefeld mit 10.000 Doppelschritten an.
Ebenfalls einen aufmerksamen Blick sei das Gebäude der Sparkasse wert. „Viele laufen täglich daran vorbei, aber nehmen die Steinköpfe in der Wand nicht richtig war“, sagt Wessels. Sie veranschaulichen, wie die Menschen mit Geld umgehen: Da wäre etwa der Gleichmütige, der sich nicht um die Münzen kümmert, die ihn umgeben, der Leichtlebige, der Melancholiker und der Jähzornige, der das Geld gierig an sich reißt. „Es sind die vier Temperamente, die auf den Neusser Künstler Günther Happekotte zurückgehen“, erklärt Wessels.
Wessels selbst streift in seinen Mittagspausen durch die Straßen und Gassen und hält Ausschau nach neuen übersehenen Alltagsschätzen. Aktuell rätselt er über ein Bild, das sich über dem Jesuitenhof über einem Hauseingang befindet. Drei Männer sind dort zu sehen, die musizieren. Daneben hockt ein Kind, das sich die Ohren zu hält und ein Hund, der den Anschein macht, zu jaulen. „Ich habe bislang noch nicht herausfinden können, was es damit auf sich hat“, sagt er, „vielleicht findet sich ja jemand, der das Rätsel lösen kann.“
Da verwundert es kaum, dass die Gaststätte „Em schwatte Päd“ eine Reliefplatte mit einem schwarzen Pferd und der Inschrift „Zum Schvatten Rosz Anno 1603“ hat.