Gastbeitrag Geschichtswerkstatt Wie die Franz-Brandts-Straße zur Kärntner Straße wurde

Mönchengladbach · Straßennamen, die nach historisch belasteten Persönlichkeiten benannt sind, stehen immer häufiger in der Diskussion. Die Lettow-Vorbeck-Straße wurde in „Am Rosengarten“ umbenannt. Bei der Hindenburgstraße ist die Politik unschlüssig. Unser Gastautor wirft den Blick auf eine Straße, die den Namen einer Region trägt.

Auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 1961 ist zwischen Siedlung „Großheide“ beziehungsweise „Katholisches Stadtviertel“ im Vordergrund und dem (Bunker-)Hochhaus die Kärntner Straße zu sehen.

Auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 1961 ist zwischen Siedlung „Großheide“ beziehungsweise „Katholisches Stadtviertel“ im Vordergrund und dem (Bunker-)Hochhaus die Kärntner Straße zu sehen.

Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach

Die heutige Kärntner Straße befindet sich im Stadtteil Windberg-Großheide. Sie ist etwa 673 Meter lang und verbindet die Venner Straße mit Lindenstraße, Botzlöher Weg und Großheide. Eher unspektakulär: Kärnten ist ein südliches Bundesland in Österreich und ein beliebtes Urlaubsziel. Nachdenklich stimmt: Die Kärntner Straße wurde am 4. Juli 1938 vom Polizeipräsidenten M.Gladbach-Rheydt in eben diese umbenannt. Dies hat mit dem Anschluss Österreichs und damit auch Kärntens am 10. April 1938 an das damalige Deutsche Reich zu tun. 99,38  Prozent aller Bewohner Kärntens sollen sich damals dafür ausgesprochen haben.