Preisverleihung an Thilo Corzilius Warum der Fantasy-Literaturpreis gut für Krefeld ist

Krefeld · Sind die 10.000 Euro Preisgeld rausgeschmissenes Geld oder eine kluge Marketing-Idee für Krefeld? Wir gehen das Ereignis durch und fragen: Was hat es gebracht – oder kann es weg?

  „Fantasie ist mit das Beste, das wir Menschen einander antun können“: Thilo Corzilius, erster Träger des „Preises für Fantastische Literatur“, in seiner Dankesrede zur Preisverleihung. Das Foto zeigt ihn im Hof der Burg Linn.

 „Fantasie ist mit das Beste, das wir Menschen einander antun können“: Thilo Corzilius, erster Träger des „Preises für Fantastische Literatur“, in seiner Dankesrede zur Preisverleihung. Das Foto zeigt ihn im Hof der Burg Linn.

Foto: Stadt Krefeld/Lammertz, Thomas (lamm)

Krefeld hat mit seinem „Preis für Fantastische Literatur“ national eine Marke gesetzt: Die Dotierung mit 10.000 Euro macht ihn im Chor der übrigen Literaturpreise gewichtig. Zum Vergleich: Der Deutsche Buchpreis ist mit 25.000 Euro dotiert, der Adalbert-von-Chamisso-Preis liegt bei 15.000 Euro, der Alfred-Döblin-Preis bei 10.000 Euro; Heine- und Georg-Büchner-Preis liegen bei 50.000 Euro.  Die Stadt hat mit ihrem neuen Preis eine Nische besetzt: Fantasy-Literatur ist publikumsstark, kämpft aber noch ums Renommee. Das wurde auch bei den Reden anlässlich der ersten Verleihung dieses Preises an den Autor Thilo Corzilius deutlich. Die Redner, auch der Autor selbst, waren in der Defensive gegenüber vermeintlicher Geringschätzung ihrer Gattung. Vermeintlich deswegen, weil sie möglicherweise irren. Das Genre ist längst erwachsen geworden; wer es verachtet, kennt es nicht.