Die Dunkelziffer der Gewaltdelikte liegt wesentlich höher 317 Fälle von Gewalt gegen Frauen und Kinder in Krefeld

Krefeld · Das Frauen- und Kinderschutzhaus musste im vergangenen Jahr 49 Frauen mit 71 Kindern aufnehmen. 2006 wurde das „Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt“ gegründet.

„Häusliche und sexualisierte Gewalt gehörten leider immer noch zur Lebenswirklichkeit vieler Mädchen und Frauen“, sagt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Koordinatorin des „Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt“, Martina Bergmann.

„Häusliche und sexualisierte Gewalt gehörten leider immer noch zur Lebenswirklichkeit vieler Mädchen und Frauen“, sagt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Koordinatorin des „Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt“, Martina Bergmann.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Jede Stunde im Jahr 2021 wurden in Deutschland durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. Die Polizei in Krefeld registrierte dazu 317 Wegweisungen der gewaltausübenden Personen, 92 Vermittlungen an die Beratungsstelle und 173 Berichte an das Team Kindeswohl im Jugendamt. Wegweisung bedeutet, dass die Einsatzkräfte der gewaltausübenden Person für maximal vier Wochen das Betreten der gemeinsamen Wohnung verbietet. Das Krefelder Frauen- und Kinderschutzhaus musste 49 Frauen mit 71 Kindern aufnehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer der Gewaltdelikte wesentlich höher liegt. „Häusliche und sexualisierte Gewalt gehörten leider immer noch zur Lebenswirklichkeit vieler Mädchen und Frauen“, sagt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Koordinatorin des „Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt“, Martina Bergmann. „Insbesondere in Zeiten der Pandemie muss von einer erhöhten Dunkelziffer ausgegangen werden, da die Betroffenen noch verunsicherter sind und sich oftmals aus Scham nicht trauen, Unterstützung aufzusuchen.“