Protokoll über Homeschooling Wie Papa plötzlich Mathelehrer wurde

Kaarst · Die sechs Jahre alte Tochter von NGZ-Redakteur Stephan Seeger hat quarantänebedingt eine Woche Homeschooling hinter sich. Ein Protokoll.

 Emma Seeger sitzt am Freitag an ihrem Schreibtisch und erledigt die letzten Aufgaben, die sie von der Schule für die Quarantäne-Zeit erhalten hat.

Emma Seeger sitzt am Freitag an ihrem Schreibtisch und erledigt die letzten Aufgaben, die sie von der Schule für die Quarantäne-Zeit erhalten hat.

Foto: Stephan Seeger

Auf einmal war das Corona-Virus ganz nah. Die Matthias-Claudius-Schule hatte uns – meiner Frau und mir – am Donnerstag vor einer Woche (19. November) eine Infomail geschickt. Inhalt: unsere Tochter Emma muss wahrscheinlich in Quarantäne. Ein Mitschüler aus der ersten Klasse wurde positiv auf Covid-19 getestet. In einem Raum sitzt Emma mit dem betroffenen Schüler zwar nur im Fachunterricht, weil das Konzept an der Schule jahrgangsübergreifenden Unterricht von der Klasse 1 bis zur Klasse 4 in acht verschiedenen Klassen (M1 bis M8) vorsieht. Doch in Mathe oder Deutsch hatte Emma Kontakt. Am Samstag brachte ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes uns persönlich einen Brief vom Gesundheitsamt vorbei, in dem die Quarantäne bestätigt wurde. Bis Freitag (27. November) durfte Emma das Haus nicht verlassen, lediglich im Garten konnte sie spielen und toben. Am Sonntag (21. November) flatterte erneut eine Schulmail ins Postfach, diesmal mit Aufgaben für das Homeschooling. Tags darauf sollten wir die Materialien in der Schule abholen – natürlich alles unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, bevor noch jemand in Quarantäne muss. Verständlich.