Alle Karneval in Düsseldorf-Artikel vom 23. Januar 2006
Wer geht denn als Klo?
Wer geht denn als Klo?

Kostüm-Trends 2006Wer geht denn als Klo?

Düsseldorf (RP). Auch bei Karnevalskostümen gibt es Trends - in dieser Session liegen edle historische Gewänder und Flower Power-Fans weit vorne. Gefragt sind außerdem süße Früchtchen, und besonders Mutige sorgen als Küchengerät oder Badezimmermöbel für Lacher. Wer glaubt, als verwegener Pirat, fesches Stubenmädchen oder treffsicherer Cowboy beim Karneval was her zu machen, scheint angesichts der neuesten Kreationen kostümtechnisch nicht auf dem Laufenden zu sein. Da prangen bestens gelaunte Menschen in Bananen- und Kuhkostümen auf den Prospekten, und Erwachsene jenseits der 35 scheuen sich nicht, als Plüsch-Elch und Känguru mit gefülltem Beutel zu posieren. Ja, sogar als Biotonnne Spiegelei oder Toilette (mit Spülgeräusch!) kann sich der mutige Narr verkleiden. Wir haben den Trends nachgespürt und uns in einschlägigen Häusern umgesehen."Ganz aktuell sind so genannte Straßenkostüme", erzählt Hannelore Gellenbeck, seit vielen Jahren in der Karnevalsabteilung im Kaufhof präsent. "Sie sind aus warmen Materialien wie Filz, Plüsch oder wattierter Kunstfaser und halten bei winterlichen Temperaturen draußen schön warm. Vor allem Gruppen der Rosenmontagszüge entscheiden sich gerne dafür." Die Kunden stehen auf den Frosch mit integrierten "Quak-Quak"-Rufen und mögen die farbenfrohen Frucht-Verkleidungen. Zur Wahl stehen knackige Äpfel, süße Erdbeeren oder halb geschälte Bananen. Bei männlichen Jecken steht das viereckige Fußballfeld oder die an Kunstrasen erinnernde, quietschgrüne Hose mit Fußball- Applikationen oben auf der Wunschliste. "Das liegt wohl am WM-Jahr", mutmaßt die Fachfrau.Für Kinder hat die Merchandising-Maschinerie von Barbie & Co den Markt erobert und Indianer und Holländer-Fräuleins längst verdrängt. In den Kaufhäusern gesellen sich zu quietschgrünen Drachen pinke Barbie-Pegasus-Überzieher und lilafarbener "Little Pony"-Plüsch. Da sorgt Darth Vaders pechschwarze Maskerade für einen angenehmen Farbkontrast, und zischende Laserschwerter verleihen dem traditionellen Treiben einen futuristischen Touch."Bei uns sind eher edle Kostüme gefragt", berichtet Inge Haase, seit 45 Jahren im eigenen karnevalistischen Geschäft in Derendorf tätig. "Eine schöne Maharani und ein prächtiger Sultan, ein mittelalterliches Burgfräulein und ein eleganter Herr vom Versailler Hof - das kommt an. Im Trend liegen in diesem Jahr außerdem Hippieverkleidungen", sagt sie.Das selbe stellt Gisela Lorenz fest, seit 40 Jahren im Fachhandel Arthur Platz aktiv: "Blumenkleidchen, Langhaarperücken und Schlapphüte sind in", weiß sie. Als Gegenpol - auch da herrscht Übereinstimmung - sind bei Damen edle Samtkostüme à la Karneval in Venedig beliebt, und bei den Herren laufen höchst aufwändige historische Kostüme samt Zopf-Perücke sehr gut.Noch eines beobachten die Profis: Heutzutage ist Individualität wichtig. "Früher war es oft so, dass alle als Katze, Teufelchen oder im Babydoll umherliefen", erinnert sich Inge Haase, "da macht man sich heute mehr Gedanken." Einfach nur die Matrosenmütze aufsetzen oder ein Hawaiihemd überziehen, ist was für Last-Minute Karnevalisten ohne Fantasie - aber vielleicht doch noch angenehmer als die lebende Kloschüssel zu verkörpern.

Bützchen, Mützchen für die Neuen
Bützchen, Mützchen für die Neuen

SenatorenballBützchen, Mützchen für die Neuen

Düsseldorf (RP). Lackschuh-Karneval von seiner schönen Seite: Beim Senatorenball des ADVK wurde geschwoft, gebützt, geschlemmt. Zu später Stunde ging's dann auch lockerer zu: In Smoking und Abendrobe schunkelte das jecke Volk mit den "Düsselharmonikern" und rockte zum Kehraus von "Alt Schuss".

Närrisches Heimspiel für das Prinzenpaar
Närrisches Heimspiel für das Prinzenpaar

In GerresheimNärrisches Heimspiel für das Prinzenpaar

Düsseldorf (RP). Wegen einer Hutfeder mussten die Gerresheimer Jecken am Samstag lange auf ihr Prinzenpaar warten: Die unverzichtbare große Feder wurde dem Prinzen erst mit einstündiger Verspätung von seiner Leibgarde nachgereicht. Dennoch erwartete das Prinzenpaar ein glanzvoller Empfang: Mit schwenkenden Taschentüchern und hochgehaltenen Plakaten begrüßten die Gerresheimer ihr närrisches Paar. "Willkommen zu Hause" begrüßte Präsident Stephan Friedel das Paar überschwänglich im Namen des Vereins. Prinz KayI. und seine VenetiaRicarda, beide Mitglied der Gerresheimer Bürgerwehr, dankten mit dem Aufmarsch der kompletten blau-weißen Garde der Venetia auf die Bühne und gratulierten damit dem Gerresheimer Karnevalsverein, der in dieser Session seinen 50.Geburtstag feiert. "Ohne Euch hätten wir es nicht zum Prinzenpaar geschafft", beteuerte der Prinz - und erntete tosenden Applaus.Wenn die Gerresheimer Jecken zum Empfang laden, lassen zahlreiche Karnevals-Größen sich nicht lange bitten: Zur Geburtstagsfeier kamen CC-Präsident Peter König, der Gerresheimer Ex-Prinz von 1982, Jobsi Driessen, und der Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval, Rudi Höhe. Für musikalische Stimmung im Saal sorgten dann die "Swinging Fanfares" und die Karnevals-Rocker "Alt Schuss".