Katholische Kirche und Homosexualität „Wie Gott uns schuf“ – darum will Georg Henkel mit seinem Outing die Kirche verändern

Düsseldorf · Der 52-Jährige gehört zu den 125 Mitarbeitern im Dunstkreis der katholischen Kirche, die sich über die Initiative „#outinchurch“ zu ihrer Homosexualität bekennen. Für seinen Beitrag erhält er sehr viel Zuspruch.

 Georg Henkel (52) vor dem ASG-Bildungsforum (im Jahr 2016). Für sein Statement in der Doku der ARD „Wie Gott uns schuf“ erhält er viel Unterstützung – auch von seiner Chefin.

Georg Henkel (52) vor dem ASG-Bildungsforum (im Jahr 2016). Für sein Statement in der Doku der ARD „Wie Gott uns schuf“ erhält er viel Unterstützung – auch von seiner Chefin.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Nein, gezögert hat Georg Henkel nicht, als er auf die Initiative „#OutInChurch“ aufmerksam wurde. Endlich öffentlich zu sagen, dass er eine andere sexuelle Orientierung hat, dass er einen Mann liebt und auch geheiratet hat, hat für den 52-jährigen Referenten beim ASG-Bildungsforum viel mit Freiheit zu tun. „Der Freiheit, so zu sein, wie man tatsächlich ist“, sagt der Mann, der zehn Jahre als Religionslehrer an einer Düsseldorfer Gesamtschule gearbeitet hatte, bevor er in die Erwachsenenbildung wechselte. Und der nun hofft, mit dem bundesweiten Outing von 125 Frauen und Männern, die unter den Vorgaben der katholischen Kirche oft jahrelang gelitten haben, einen wichtigen Schritt nach vorne zu tun. „Ich möchte, dass Diskriminierung, Zurücksetzung und eine Kultur der Angst bald der Vergangenheit angehören und wir dazu einen Beitrag leisten“, sagt Henkel. Die Worte in seinem gut zweiminütigen Statement lassen ahnen, wie schwer es ihm gefallen ist, den Job als Religionslehrer aufzugeben. „Aber wir wollten heiraten, es ging nicht anders, denn bei Religionslehrern entscheidet die Kirche mit, wer unterrichten darf “, sagt er.