Energieknappheit im Herbst Darum haben Düsseldorfer Senioren Angst vor einer kalten Wohnung

Düsseldorf · Besonders Mieter sind verunsichert, weil die Raumtemperatur womöglich auf 18 Grad gedeckelt werden könnte. Vor allem Ältere fürchten gesundheitliche Folgen. Warum viele bereits nach Alternativen suchen, um drei oder vier Grad zusätzlich zu erzielen.

 Marianne Wilhelm (88, r., hier mit Renate Rönnau) in ihrer Benrather Wohnung. Für alle Fälle hat sie sich schon ein elektrisches Heizgerät kommen lassen.

Marianne Wilhelm (88, r., hier mit Renate Rönnau) in ihrer Benrather Wohnung. Für alle Fälle hat sie sich schon ein elektrisches Heizgerät kommen lassen.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die Aussicht, als Folge der Gasknappheit im Herbst in einer unterkühlten Wohnung zu sitzen, sorgt bei vielen Düsseldorfern für Verunsicherung. „Ich mache mir sehr große Sorgen, dass ich dann wochenlang in meiner eigenen Wohnung bei 18 Grad im Kalten sitze, das könnte ich in meinem Alter gar nicht mehr aushalten“, sagt Marianne Wilhelm. Vor allem die immer wieder diskutierte Möglichkeit, eine womöglich bundesweit vorgeschriebene Deckelung der Höchsttemperatur in Mietwohnungen sei als Reißleine bei größerer Gasknappheit nicht auszuschließen, umtreibt die 88-Jährige. Sie lebt im Parterre, die Kellerräume unter ihr werden nicht beheizt. Und auch die Nachbarn in der Etage über ihr sind oft für Monate nicht in Düsseldorf. „Da kommt von keiner Seite Wärme. Wenn dann noch die maximal erreichbare Temperatur am zentralen Kessel auf 18 Grad gedeckelt wird, wird es hier eiskalt“, sagt sie. Um nicht krank zu werden, will Wilhelm, sollte es ernst werden, zuheizen. „Meine Tochter hat mir schon mal einen kleinen Elektro-Lüfter vorbei gebracht, damit es nicht ganz so arg wird.“