Drogenland NRW? Zahl der Drogentoten in NRW auf 30-Jahres-Hoch

Düsseldorf/Moers · In NRW sind 2021 so viele Menschen an den Folgen von Drogen gestorben wie seit 30 Jahren nicht mehr. Woran liegt das? Und wie hat sich die Szene in den vergangenen Jahren verändert?

 Die Zahl der Menschen, die an den Folgen von Drogenkonsum gestorben sind, ist in NRW dramatisch gestiegen, während sie bundesweit sogar sank.

Die Zahl der Menschen, die an den Folgen von Drogenkonsum gestorben sind, ist in NRW dramatisch gestiegen, während sie bundesweit sogar sank.

Foto: dpa/David Maialetti

2003 fasst Jenny einen Entschluss: So wie bisher soll ihr Leben nicht weitergehen. Seit ihrer Jugend konsumierte sie Drogen. Begonnen hatte alles mit einem schwierigen familiären Umfeld, erst kam Marihuana, später auch eine Vielzahl härterer Drogen. Die heute 47-Jährige, die ihren vollen Namen nicht öffentlich nennen möchte, rutschte in die Szene ab. „Die Spritze gibt dir erstmal alles, was dir fehlt: die Liebe, den warmen Mantel, den vollen Magen und den Schutz einer Wohnung. Aber du merkst schnell, dass das nicht wirklich so ist“, sagt sie. Nach fast 15 Jahren Drogenerfahrungen wollte sie clean werden, versuchte, an Hilfsprogrammen teilzunehmen. „Damals war das aber gar nicht so einfach“, sagt sie. „Es gab nicht so ein breites Angebot wie heute, und die Hürden waren höher. Medizinische Untersuchungen und Screenings waren normal. Heute kommt man auch viel schneller in Substitutionsprogramme.“