Sorge vor Pleitewelle NRW-Wirtschaft fürchtet Herbst der Insolvenzen

Düsseldorf/Berlin · Ökonomen und Verbände erwarten tausende Firmenpleiten und warnen vor einem neuen Lockdown wegen der Corona-Pandemie. Der könnte aus ihrer Sicht furchtbare Folgen haben.

 Nicht nur die Becher sind in vielen Kneipen leer. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Nicht nur die Becher sind in vielen Kneipen leer. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Ökonomen und Wirtschaftsvertreter rechnen im Herbst mit tausenden Firmenpleiten. „Es ist zu erwarten, dass wir einen kräftigen Anstieg der Insolvenzzahlen sehen werden, sobald die alten Insolvenzregeln wieder in Kraft treten“, sagte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) bei der Hans-Böckler-Stiftung, unserer Redaktion. Eine große Zahl der Insolvenzen aus den vergangenen Monaten sei vor allem aufgeschoben, nicht aufgehoben. Besonders gefährdet seien der Einzelhandel und der Freizeitbereich, gefolgt von der Gastronomie. Aber auch in der Industrie gebe es zunehmend Unternehmen, die überschuldet seien. Ähnlich äußerte sich Torsten Schmidt, Konjunktur-Experte beim RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: „Viele Unternehmen konnten ihr Geschäft zwar wieder aufnehmen, die Umsatzausfälle der vergangenen Monate konnten sie aber vielfach nicht nachholen.“ Prognosen des Kreditversicherers Euler Hermes zufolge wird es bis Ende 2021 etwa 21.000 Pleiten geben.